Bundesbankgewinn schmilzt rapide
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Staatsschuldenkrise im Euroraum hat tiefe Spuren in der Bilanz der Deutschen Bundesbank hinterlassen. Im vergangenen Geschäftsjahr hat das Institut deutlich weniger verdient. Wie die Bundesbank am Dienstag meldete, wurde im vergangenen Jahr nur noch ein Nettogewinn von 600 Millionen Euro erzielt. Im Jahr zuvor durfte sich der Bund noch über eine Überweisung von 2,2 Milliarden Euro freuen. Der Bundesbankgewinn wird in voller Höhe dem Bund zugewiesen.
Als Ursache für den Gewinneinbruch nannte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann am Dienstag, "vor allem die Erhöhung der Risikovorsorge" im Zuge der Euro Schuldenkrise. Der Risikopuffer wurde um 4,1 Milliarden Euro auf 7,7 Milliarden Euro aufgestockt. Schon 2010 hatte die Notenbank ihre Rückstellungen deutlich erweitert. Der Gewinn hatte sich demnach von 4,1 Milliarden auf 2,2 Milliarden Euro fast halbiert.
Für die Notenbank hätten die Risiken bei geldpolitischen Geschäften an den Finanzmärkten durch die Euro-Schuldenkrise "deutlich zugenommen", betonte Weidmann. Nur dank höherer Zinserträge - die wichtigste Quelle für den Bundesbankgewinn - stand noch unter dem Strich ein Plus in der Bilanz
Die Bundesbank sorgt sich um mögliche Ausfälle aus Staatsanleihen von Wackelkandidaten wie Griechenland, welche die Notenbanken während der Krise kauften. So hat etwa die Europäische Zentralbank rund 218 Milliarden Euro Staatsanleihen aufgekauft und den Banken für über 1 Billion Euro Kredite über drei Jahre ausgeteilt. Weidmann, der im EZB-Rat sitzt, hat seine Besorgnis geäußert, dass die Zentralbank zu hohe Risiken eingeht.
Auch für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland seien weiterhin Risiken aus der Staatsschuldenkrise vorhanden, betonte Weidmann. Dennoch gab er sich optimistisch: Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft hätten sich zuletzt wieder spürbar aufgehellt. „Die deutsche Wirtschaft ist in einem bemerkenswert guten Zustand“.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.