Bundesbank: Neue Bedarfsanalyse des Internationalen Währungsfonds ist zu akzeptieren
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Die Deutsche Bundesbank hat die geplante Aufstockung der IWF-Mittel um 430 Milliarden US-Dollar akzeptiert. Die Notenbank werde ihren Widerstand aufgeben, wenn sich allein der Haushaltsausschuss mit dem Thema befasst, sagte Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret dem Handelsblatt vom Montag. „Wie und in welchem Gremium der Ausschuss das Thema behandelt, ist eine Frage, die der Bundestag entscheidet“, so Dombret.
Im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Montag verteidigte der Bundesbanker die Aufstockung, räumte aber zugleich ein, dass die globale Bedarfsanalyse in Höhe der 430 Milliarden US-Dollar als Schätzwert immer mit Unsicherheiten behaftet ist, weil sich Verwundbarkeiten und mögliche internationale Ansteckungseffekte nur sehr schwer berechnen lassen. Der vom IWF angemeldete Finanzbedarf sei aber plausibel, ergänzte Dombret.
Zugleich warnte der Ökonom vor zu hohen Erwartungen an die Krisen-Brandmauer. "Grundsätzlich gilt, dass keine Brandmauer aus offiziellen Geldern je hoch genug sein kann, um alle Negativszenarien abzudecken." Schutzmaßnahmen könnten verschuldeten Ländern nur helfen, Zeit zu gewinnen. Diese Zeit müssten sie dann zu entschlossenen Reformen nutzen, so Dombret in der FAZ.
Neue Forderungen des IWF nach Eurobonds wies das Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank zugleich vehement zurück. "Aus Sicht der Bundesbank ist eine Fiskalunion, also eine Abgabe fiskalpolitischer Souveränität an Europa, eine zwingende Voraussetzung für eine Ausweitung der Gemeinschaftshaftung. Der jetzt beschlossene EU-Fiskalpakt ist sehr zu begrüßen, aber keine „echte“ Fiskalunion. Eine Ausweitung der Gemeinschaftshaftung ist damit aus unserer Sicht nicht zu rechtfertigen", so Dombret.
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