Bullenmarkt in Spätphase
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Kronberg im Taunus (GodmodeTrader.de) - Der aktuelle Bullenmarkt befindet sich in seiner Spätphase und die ihn antreibenden Faktoren scheinen an Kraft zu verlieren. Allerdings spricht die Erfahrung dafür, dass die derzeitige Situation noch für einige Zeit anhalten kann. Bei einem vorzeitigen Ausstieg aus dem Aktienmarkt würde man auf ein beträchtliches Ertragspotential verzichten. Das Wachstum der Weltwirtschaft ist nach wie vor robust, die Gewinnentwicklung der Unternehmen stimmt ebenfalls zuversichtlich. Die Dividendenrenditen von US-Aktien liegen über der Rendite zehnjähriger amerikanischer Staatsanleihen, was die Börse auch unter dem Aspekt der relativen Bewertung unterstützt, wie die Investmentexperten von Fidelity International im „Investment Ausblick“ für das vierte Quartal schreiben.
Die Notenbanken täten sich derzeit schwer damit, bei der gegenwärtigen Konjunkturerholung zyklische und strukturelle Faktoren auseinanderzuhalten. Die entscheidende Frage sei, ob der Aufschwung von Dauer oder lediglich ein vorübergehendes Phänomen in einer Phase langfristiger Stagnation sei. Die aktuelle zyklische Erholung rechtfertige noch keine wesentlich höheren Renditen. Vielmehr lieferten strukturelle Aspekte wie zu hohe Verschuldung, alternde Bevölkerungen und niedriges Produktivitätswachstum Anlegern und Notenbanken genügend Gründe, um vorerst von weiterhin geringem Wachstum und niedriger Inflation auszugehen, heißt es weiter.
„Die deutlich verbesserte Beschäftigungslage ließe eigentlich zusätzlichen inflationären Druck über steigende Löhne erwarten, doch ist es bisher nicht dazu gekommen. Möglicherweise ist die US-Konjunktur nicht so robust, wie es die Arbeitsmarktdaten erscheinen lassen. Die Inflationsdaten in den USA sind in den vergangenen sechs Monaten ungewöhnlich niedrig gewesen. Die US-Notenbank hält dies für ein vorübergehendes Phänomen - obwohl sie ihre eigene Inflationsprognose gesenkt hat. Nach wie vor stellt sie eine Zinserhöhung im Dezember und drei weitere ‚datenabhängige Zinsschritte‘ im Jahr 2018 in Aussicht. Sollte die Inflation weiterhin auf niedrigem Niveau bleiben, würde dies Fragen hinsichtlich der tatsächlichen Verfassung der US-Wirtschaft aufwerfen, weshalb die Inflationsdaten der entscheidende Indikator sind, den es zu beobachten gilt“, so die Fidelity-Investmentexperten.
Der amerikanische Aktienindex S&P 500 habe sich in den vergangenen Monaten um die Marke von 2.400 Punkten bewegt. Ein Anstieg auf 2.700 Punkte liege nach wie vor im Bereich des Möglichen. Dafür spreche, dass die Unternehmensgewinne derzeit ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich aufwiesen. Auf Grundlage der aktuellen Gewinnaussichten sei ein Gesamtertrag am Aktienmarkt von rund fünf bis sechs Prozent im Jahresvergleich denkbar. Das wäre aber nur dann attraktiv, wenn die Volatilität – also die Schwankungsbreite der Aktienrenditen – gering bliebe, heißt es weiter.
„Die starke Fokussierung der Nachfrage auf den Technologiesektor hat dazu geführt, dass ein Großteil der diesjährigen Kursgewinne an den Börsen auf eine handvoll großer Einzelwerte zurückzuführen ist. Aktien wie Facebook, Apple, Amazon, Microsoft und Google (FAAMG) haben sich weniger schwankungsanfällig gezeigt als der Marktdurchschnitt und sogar als Aktien aus dem Bereich Grundbedarfsgüter. Diese Aktien werden also auch aufgrund ihrer defensiven Qualitäten und der Zuverlässigkeit gekauft, mit der sie dank dominierender Marktposition ihre Ertragsziele übertreffen. Damit unterscheidet sich der aktuelle Trend grundlegend vom Technologieboom der späten 1990er Jahre, als ein wesentlich größeres Interesse an spekulativen Kursgewinnen bestand“, so der Fidelity-Investmentausblick.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Das Ende eines Bullenmarktes bringt meist gute Renditen.
Ich würde nicht sagen, dass sich der aktuelle Bullenmarkt in der Spätphase befindet. Dass eine mehr oder weniger große Korrektur nötig und gesund ist, darüber muss man nicht diskutieren. Aber schafft es der Dax sich deutlich oberhalb von 13000 zu etablieren (und das wird er früher oder später - mit oder ohne Korrektur), dann heißt es aus chart- und markttechnischer Sicht "only the sky is the limit" und mehrere Tausend Punkte wären langfristig noch drin. Und diese zu verpassen, wäre schade, wenn man jetzt schon die Spätphase des Bullenmarktes ausruft.