Fundamentale Nachricht
11:14 Uhr, 09.07.2014

BRICS wollen eigene Entwicklungsbank und Währungsfonds aufbauen

Die führenden Schwellenländer wollen eigene Finanzinstitutionen einrichten, die parallel zur Weltbank und zum Internationalen Währungsfonds aufgebaut werden sollen.

Shanghai/ Moskau (BoerseGo.de) - Die so genannten BRICS-Länder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika haben die Gründung einer eigenen Entwicklungsbank und eines Fonds für Devisenreserven beschlossen. Die entsprechenden Dokumente sollen beim 6. Gipfeltreffen am 15. und 16. Juli in Brasilien unterzeichnet werden. Die aufstrebenden Wirtschaftsnationen planen, die Institutionen parallel zur Weltbank und zum Internationalen Währungsfonds (IWF) aufzubauen, wie das brasilianische Außenministerium am Dienstag mitteilte. Zuvor hatte die russische Nachrichtenagentur Itar Tass unter Berufung auf die Pressestelle der Regierung Russlands berichtet.

Laut der russischen Zentralbank geht es um ein gemeinsames Währungssystem, so dass der Handel ohne den US-Dollar betrieben werden kann. Man diskutiere mit China und den anderen BRICS-Partnern über die Errichtung eines Systems multilateralen Austausches, das es ermöglicht, Geldmittel an ein Land zu transferieren, wenn nötig“, hieß es in Moskau.

Die neue Bank soll mit einem Startkapital von 50 Milliarden Dollar ausgestattet werden. Die Einlagen sollen auf bis zu 100 Milliarden Dollar aufgestockt werden können. Die Bank soll unter anderem große Infrastrukturprojekte finanzieren. Der Währungsfonds CRA soll mit 100 Milliarden Dollar befüllt werden, wovon 41 Milliarden aus China, 18 Milliarden Dollar jeweils aus Russland, Indien, Brasilien und fünf Milliarden aus Südafrika kommen sollen.

Es wird erwartet, dass die BRICS-Bank ab 2016 die Arbeit aufnimmt. Wo ihr Hauptsitz sein wird, ist noch nicht entschieden. Vor allem Shanghai sei im Gespräch, berichtete die „Financial Times“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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