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12:18 Uhr, 25.03.2019

Brexit: „Tea for two and two for tea”

Während die Briten in der europäischen Geschichte oft die Außenseiterrolle gespielt haben und nicht Teil der Eurozone sind, hat sich letztere DNCA-Fondsmanager Igor de Maack zufolge in zahlreichen Krisen bewährt.

Paris (GodmodeTrader.de) - Wer den Louis-de-Funès-Klassiker „Drei Bruchpiloten in Paris“ gesehen hat, kennt diese aus einem 1925 am Broadway produzierten amerikanischen Musical (No, No Nanette) entlehnte Melodie. Obwohl sie im Juni 2016 für einen Austritt aus der Europäischen Union votiert hatten, beharren die Briten standhaft darauf, weiterhin mit ihren europäischen Partnern Tee zu trinken, wie Igor de Maack, Fondsmanager bei DNCA Investments, in einem Marktkommentar schreibt.

Diese Unsicherheit schüre weiterhin Misstrauen gegenüber europäischen Aktien (aus denen in der letzten Woche 4,6 Milliarden US-Dollar abgezogen worden seien, während US-Aktien die seit einem Jahr stärksten Zuflüsse innerhalb einer Woche verbuchen konnten (25,5 Milliarden US-Dollar). Und wie seit Jahresbeginn setzten die Märkte derweil ihren unaufhaltsamen Anstieg auf immer neue Jahreshöchststände fort, heißt es weiter.

„Dies verblüfft insbesondere in Europa, wo die Schwarzmaler den Ton angeben. Eine Rezession lässt sich jedoch bislang nicht blicken. Auch die Ankündigungen der EZB haben nichts an der Einschätzung der Anleger zum Euroraum geändert, der sich zwar weiterhin durch schwache Wachstums- und Inflationsdaten auszeichnet, dafür aber ausgeglichene Finanzhaushalte vorweisen kann. In den Geschäftsberichten spiegelt sich noch immer die Konjunkturabkühlung des letzten Quartals 2018 wider“, so de Maack.

Der Brexit werde weiterhin Vorbehalte gegenüber dem europäischen Kontinent nähren, da das britische Referendum als Vorläufer eines Auseinanderreißens Europas gewertet werde. Tatsächlich jedoch hätten die Briten in der europäischen Geschichte oft die Außenseiterrolle gespielt. Zudem sei das Vereinigte Königreich nicht Teil derselben Währungsgemeinschaft, heißt es weiter.

„Der Euroraum indes hat sich in der griechischen, der portugiesischen und der irischen Krise als solide bewährt. Angesichts der jenseits des Ärmelkanals herrschenden Unschlüssigkeit darüber, wie (und warum) der EU-Austritt zu vollziehen sei, könnten die Brüsseler Entscheidungsträger es unseren britischen Partnern vielleicht mit einer anderen Zeile aus dem anfangs erwähnten Lied versuchen: ‚Darling, this place is lovely oasis‘!“, so de Maack.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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