Fundamentale Nachricht
16:02 Uhr, 01.11.2018

Brent: Wie geht es weiter mit den Rohölpreisen?

Die Unsicherheit, wie hoch die Export-Ausfälle des Iran ausfallen werden, ist nach wie vor virulent im Markt. Sollten sich hier die Befürchtungen eines knappen Angebots verdichten, wäre dies sicherlich eine preistreibende Kraft.

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Preis für das Nordseeöl Brent hatte vor einem Monat Anfang Oktober mit knapp 76 US-Dollar je Barrel ein so hohes Niveau erreicht wie zuletzt im November 2014. Eine preistreibende Kraft waren die anstehenden US-Sanktionen gegen den Iran, insbesondere die Sanktionierung der Erdöltransaktionen mit iranischen Öl-Gesellschaften, die zum 4. November in Kraft treten. „Damit dürfte der Iran als bedeutender Ölproduzent ausfallen, was nach unserer Einschätzung entsprechende Versorgungsängste geschürt haben dürfte“, schrieb die DZ Bank in einem aktuellen Trading-Update.

Der Preis ist von dem angesprochenen Peak zuletzt wieder zurückgekommen. Heute wurde Brent um rund 13 Dollar tiefer gehandelt. Zum einen hatte Saudi-Arabien mehrfach zugesichert, mögliche Angebotsausfälle durch den Wegfall des iranischen Öls auzugleichen. Auch Russland kündigte kürzlich an, trotz bereits bestehender Rekordproduktion eine Förderanhebung zu erwägen. Zum anderen hat sich die Nachfragelage entspannt. Diese lag im Juni noch 500.000 Barrel/Tag höher als im September. Die Internationale Energieagentur (IEA) und die OPEC reduzierten ihre Schätzungen zum weltweiten Nachfragewachstum.

Doch die Unsicherheit, wie hoch die Export-Ausfälle des Iran ausfallen werden, steht nach wie vor im Raum. „Sollten sich hier die Befürchtungen eines knappen Angebots verdichten, wäre dies sicherlich eine preistreibende Kraft“, meinte die DZ Bank. „Nicht außer Acht lassen sollte man jedoch auch andere Faktoren, die ebenfalls den Brent-Preis stützen könnten. Dazu gehören die geopolitischen Konfliktherde Libyen und Nigeria“. Ein potenziell belastender Faktor für den Brent-Preis wären hingegen weitere Hinweise auf eine sich abkühlende Weltkonjunktur.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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