Kommentar
11:19 Uhr, 22.12.2011

Bremsspuren in der Heimat

Rund zwei Drittel des Umsatzes erzielt Tesco auf dem schwachen britischen Markt. Große Sprünge sind von der Aktie daher nicht zu erwarten // Anleger sollten auf eine Aktienanleihe ausweichen.

Seit vier Quartalen das gleiche Bild: Der Einzelhandelskonzern Tesco zeigt auf dem Heimatmarkt Schwächen. Aufgrund der unverändert schwierigen Lage der britischen Wirtschaft hat der Konzern im dritten Geschäftsquartal 2011/12 (per 26. November) in seinen britischen Filialen, die länger als ein Jahr geöffnet sind, 0,9 Prozent weniger umgesetzt. Damit blieb der Rückgang auf dem Niveau des Vorquartals. Nur dem internationalen Geschäft ist es zu verdanken, dass Tesco dennoch gewachsen ist: Konzernweit legten die Umsätze um 2,6 Prozent zu. Nicht enthalten sind darin die Umsätze mit Treibstoff und aus Neueröffnungen.

Gemischt wie das Zahlenwerk selbst fielen die Reaktionen der Analysten aus: Sehr optimistisch zeigen sich die Experten von Cheuvreux, die ihre Einstufung für Tesco auf „Outperform“ belassen haben. Ermutigende Zeichen sieht Cheuvreux vor allem auf dem britischen Markt. Das Kursziel von 490,00 britischen Pence liegt deutlich über dem aktuellen Niveau. Die meisten Kollegen äußern sich dagegen verhaltener: Der Deutschen Bank zufolge entsprechen die Quartalsergebnisse im Großen und Ganzen den Erwartungen. Während das Geschäft mit Lebensmitteln schwächer als im Vorquartal gelaufen sei, sähen die Trends in den übrigen Sparten besser aus. Bernstein-Analyst Christopher Hogbin hebt positiv hervor, dass das Tesco-Management anders als Metro keinen Grund erkenne, die Ziele für das Gesamtjahr nach unten zu schrauben. Den Analysten von Jefferies hingegen gefällt nicht, dass das Einzelhandelsgeschäft von Tesco in Großbritannien weiterhin schwächer als das der Wettbewerber laufe.

Unterm Strich betrachtet dürfte die Aktie in den kommenden Monaten kaum zu großen Sprüngen fähig sein. Am wahrscheinlichsten ist die Fortsetzung des Seitwärtstrends, den der Titel schon seit Anfang vergangenen Jahres zeigt. Für Anleger kann es daher Sinn machen, nach Produkten Ausschau zu halten, die auch dann noch ordentliche Renditen abwerfen, wenn der Basiswert keine klare Richtung findet. Zu den Papieren, mit denen sich optimal an einem Seitwärtstrend partizipieren lässt, gehören Aktienanleihen.

Eine interessante Aktienanleihe (ISIN CH0135858857) auf Tesco kommt von EFG Financial Products. Das Papier ist mit einem Ausübungspreis von 375,00 britischen Pence versehen. Am Fälligkeitstag, dem 24. August 2012, kommt es darauf an, ob der Titel über oder unter dieser Marke notiert. Schließt der Aktienkurs von Tesco über dem Ausübungspreis, erhält der Anleger am Rückzahlungstag eine Barauszahlung entsprechend dem Nennbetrag. Falls die Aktie am Schluss auf oder unter dem Ausübungspreis notiert, richtet sich die Barauszahlung nach der Performance des Basiswerts. Verliert die Tesco-Aktie zum Beispiel 5,0 Prozent, erfolgt die Rückzahlung zu 950 statt 1.000 Euro.

Wichtig ist: Egal, bei welchem Kurs die Tesco-Aktie am Ende der Laufzeit steht, der Kupon von 9,75 Prozent bezogen auf den Nennwert kommt auf jeden Fall zur Auszahlung. Das bedeutet: Erst wenn die negative Performance der Aktie die positiven Effekte aus dem Kupon übersteigt, erleiden auch die Inhaber der Aktienanleihe Verluste. Da die Tesco-Aktie aktuell deutlich über dem Ausübungspreis notiert, ergibt sich ein großzügiger Risikopuffer. Unter Berücksichtigung der aufgelaufenen Stückzinsen und des aktuellen Briefkurses errechnet sich eine Renditechance von maximal 6,01 Prozent bzw. 8,63 Prozent p.a. Im aktuellen Umfeld bietet die Aktienanleihe ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis.

Fazit: Die Aktienanleihe auf Tesco wirft am Ende der Laufzeit die Maximalrendite von 6,0 Prozent ab, wenn die Aktie am Bewertungstag über dem Basispreis von 375 britischen Pence schließt. Der Kupon von 9,75 Prozent bezogen auf den Nennwert kommt auf jeden Fall zur Auszahlung.

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