Brechen jetzt alle Dämme?
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Der S&P 500 ist am Freitag unter die einfache 200-Tage-Linie (SMA200) gerutscht, womit sich aus technischer Sicht die Aussichten für den US-Aktienmarkt eingetrübt haben, jedenfalls so lange der Index in den nächsten Tagen die gleitende Durchschnittslinie nicht wieder zurückerobert.
Der Nahostkonflikt und die steigenden Anleiherenditen haben zuletzt die Risikoneigung der Anleger verringert und zu starkem Verkaufsdruck an den Aktienmärkten geführt. Besonders dramatisch ist die Situation bei vielen Nebenwerten.
Wie es weitergeht, dürfte kurzfristig stark von der Nachrichtenlage aus Israel und der arabischen Welt abhängen. Solange eine Ausweitung des Konflikts verhindert werden kann, dürften die Finanzmärkte bald wieder zur Tagesordnung übergehen, wie frühere Kriege zeigen. Bei einer weiteren Eskalation sähe dies aber wohl anders aus.
Für Rückenwind könnte die positive Saisonalität sorgen. Das vierte Quartal und der Anfang des ersten Quartals sind die für die Aktienmärkte im langfristigen statistischen Mittel positivste Phase des ganzen Jahres, auch wenn der Oktober bei langfristiger Betrachtung auch einer der volatilsten Monate des Jahres ist.
Die Berichtssaison läuft in der neuen Börsenwoche auf Hochtouren. In den USA legen unter anderem Microsoft, Alphabet, Amazon, Meta Platforms und Visa ihre Zahlen für das dritte Quartal vor. Das sind zahlreiche Indexschwergewichte, die mit ihren Quartalszahlen auch leicht neue Impulse für den Gesamtmarkt bringen könnten.
Auffällig ist, dass der VIX-Indikator wieder angesprungen ist. Großanleger sichern sich vermehrt gegen Risiken auf der Unterseite ab: If the VIX is high, it's time to buy.
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten US-Quartalszahlen der neuen Woche:
Tag | vorbörslich | nachbörslich |
Montag | (-) | (-) |
Dienstag | Coca-Cola, General Electric, General Motors, Spotify, Danaher, Dow Inc., Verizon, Halliburton, Kimberly-Clark, Nucor | Microsoft, Alphabet, Visa, Texas Instruments |
Mittwoch | Boeing, CME Group, General Dynamics, Moody's | Meta Platforms, IBM, T-Mobile US, Align Technology, Mattel |
Donnerstag | Mastercard, Merck & Co, Linde, Bristol-Myers Squibb, UPS, American Tower, Honeywell, Comcast, Altria, Northrop Grumman, Boston Scientific, Southwest Airlines | Amazon, Intel, Ford Motor |
Freitag | Exxon Mobil, Chevron, AbbVie, Colgate-Palmolive, Phillips 66 | (-) |
In Deutschland stehen Quartalszahlen von acht DAX-Konzernen sowie zahlreichen Unternehmen aus der zweiten Reihe an:
Tag | vorbörslich | nachbörslich |
Montag | Atoss Software | (-) |
Dienstag | Puma | (-) |
Mittwoch | Deutsche Bank, Porsche AG, Beiersdorf, Symrise, Traton, DWS, DMG Mori, Takkt, Intershop | (-) |
Donnerstag | Mercedes-Benz, Volkswagen, Hello Fresh, Nemetschek, Kion, Wacker Chemie, Ceconomy, Aixtron, Vossloh, Befesa, LPKF, Siltronic, Baader Bank, Medigene, SNP Schneider-Neureither & Partner, Software AG | (-) |
Freitag | MTU Aero Engines, Fuchs Petrolub, Covestro, Kuka, Audi, PSI | (-) |
Auch in anderen europäischen Ländern berichten zahlreiche Konzerne über das abgelaufene Quartal:
Tag | vorbörslich | nachbörslich |
Montag | Philips | (-) |
Dienstag | Novartis, Sandoz, UniCredit, Barclays, Anglo American, Norsk Hydro, Stora Enso | Michelin, Kering |
Mittwoch | Heineken, Banco Santander, Air Liquide, Kuehne & Nagel, Kone, Lloyds Banking | Carrefour |
Donnerstag | Unilever, Danone, BNP Paribas, Totalenergies, Iberdrola, Vattenfall, Repsol, Schneider Electric, Volvo Cars, Saab | Accor |
Freitag | Sanofi, Eni, Air France-KLM, Safran, Aker, Holcim. Equinor, International Airlines Group | (-) |
Von makroökonomischer Seite dürfte in der laufenden Woche klar der EZB-Zinsentscheid am Donnerstag im Fokus stehen. Den Erwartungen zufolge dürfte die EZB erstmals seit Juli 2022 keine weitere Zinserhöhung beschließen, nach zehn Anhebungen in Folge. Allerdings war auch bereits für den letzten Zinsentscheid keine weitere Anhebung erwartet worden, während die EZB dann doch noch einmal an der Zinsschraube drehte. Aktuell liegt der Einlagensatz bei 4 % und der Hauptrefinanzierungszins (der eigentliche Leitzins) bei 4,5 %. Damit befinden sich die Zinsen ungefähr auf der Höhe der Inflationsrate. Diese lag im September in der Eurozone bei 4,3 % und die Kerninflation bei 4,5 %.
Weitere wichtige Konjunkturtermine in der neuen Woche: Am Mittwoch steht mit dem ifo-Geschäftsklima der wichtigste Frühindikator der deutschen Wirtschaft an. Erwartet wird eine leichte Aufhellung, allerdings auf niedrigem Niveau. Am Donnerstag werden erste Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal veröffentlicht. Die US-Wirtschaft dürfte mit einer annualisierten (auf das Gesamtjahr hochgerechneten) Wachstumsrate von 4,3 % gewachsen sein. Mit der PCE-Kerninflationsrate steht am Freitag außerdem das (vor den normalen US-Verbraucherpreisen) bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank Fed zur Veröffentlichung an. Den Erwartungen zufolge dürfte die PCE-Kerninflationsrate auf Jahressicht im September bei 3,7 % gelegen haben, nach 3,9 % im August.
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