Brauchen deutsche Anleger neue Produkte?
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München (GodmodeTrader.de) – Vor einigen Tagen veröffentlichte Casey Quirk, einer der führenden amerikanischen Strategieberater für Vermögensverwalter, eine Studie mit dem Titel: „New Arrows for the Quiver“. Die Experten fordern hierbei neue Produkte, um den Bedürfnissen der Investoren in dem sich wandelnden Investmentumfeld gerecht zu werden. In der Tat stehen die Asset Management Branche sowie Anleger vor Herausforderungen, wie Klaus Martini, Geschäftsführer bei Plückthun Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
So sei die Hausse an den Rentenmärkten ist nach 30 Jahren vorbei und die Zinsen befänden sich auf einem historischen Tiefststand. In den entwickelten Ländern hätten sich die demographischen Gegebenheiten deutlich verändert. Zur Sicherung der Altersvorsorge seien neue Ansätze und Strategien erforderlich. Die Investoren seien nach den heftigen Verlusten in der Finanzkrise von 2007/2008 immer noch verunsichert und hätten nach wie vor wenig Vertrauen in die Branche. Zudem verlange eine stärkere Regulierung von Vermögensverwaltern ein höheres Maß an Verantwortung, heißt es.
Casey Quirk ist überzeugt, dass diese vier Kernaspekte zu einer Neuausrichtung in der Anlagestrategie und Asset Allokation bei amerikanischen Vermögensverwaltern führen sollten. Die Strategieberater fordern neue intelligente Produkte, die die angepassten Anlagestrategien besser abbilden können. Im Prinzip sollte dies über Indexfonds (ETFs), aber auch über neue aktiv oder quantitativ gemanagte, Benchmark-unabhängige Produkte geschehen, so Martini weiter.
Doch stimmen die Erkenntnisse der Amerikaner auch für Deutschland? Und was kann der deutsche Vermögensverwaltungssektor daraus lernen? Die vier genannten Herausforderungen erfordern zwar grundsätzlich eine Änderung in der Anlagestrategie und Asset Allokation vieler deutscher Investoren, jedoch ist es dabei besonders wichtig, die Strategie nicht einfach nur auf liquide Assets zu beschränkten, sondern die gesamte Vermögenssituation des einzelnen Anlegers mit einzubeziehen“, so Martini.
In Zeiten, wo der Zinsfluss aus festverzinslichen Anlagen, aber auch aus Lebensversicherungen, betrieblicher Altersvorsorge und anderen Anlagen so niedrig sei wie heute, müssten andere Renditequellen wie Immobilien, Aktien oder Beteiligungen einen höheren Stellenwert erhalten. All dies könne jedoch nicht einfach in ein neues Produkt gegossen werden – und sei auch nicht notwendig. Bereits heute stünden für die Verwaltung von liquidem Vermögen umfassende Produkte allerlei Couleur zur Verfügung. Allein in Deutschland gebe es mehr als 8.000 zugelassene Publikumsfonds sowie über eine Million Zertifikate, heißt es weiter.
„Viel wichtiger ist es, eine umfassende und auf die Bedürfnisse der Anleger zugeschnittene Beratung anzubieten. Mit bereits am Markt vorhandenen Produktlösungen oder Direktanlagen z.B. in Aktien oder Immobilien können heimische Vermögensverwalter so die Finanz- und Ruhestandsplanung ihrer Anleger optimal in der Anlagestrategie sowie Asset Allokation umsetzen. Gerade für kleinere liquide Vermögen eignen sich Fonds oder Zertifikate. Hierfür stehen oftmals vermögensverwaltende Fonds mit einer großen Vielfalt differenzierter Anlagestrategien und Risikoklassen zur Verfügung“, so Martini.
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