Brasiliens Wirtschaft strauchelt
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Rio de Janeiro (BoerseGo.de) - In Lateinamerika sehen sich derzeit viele Volkswirtschaften einem schwachen Konjunkturverlauf ausgesetzt. Signale einer Wachstumsbelebung sind bislang ausgeblieben und vor allem mit Brasilien bewegt sich die größte Ökonomie der Region gefährlich in Richtung Rezession.
Hintergrund ist die bei den brasilianischen Verbrauchern und Unternehmen gleichermaßen eingetrübte Stimmungslage, verursacht durch hohe Preissteigerungen, stockende Absatzmöglichkeiten und politische Unsicherheiten. Die Investitions- und Produktionstätigkeit der Unternehmen hat im Resultat klar abgenommen. Allein im WM-Monat Juni sank die Industrieproduktion um 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das war ein Negativ-Rekord seit September 2009 (-7,4 Prozent). Im ersten Halbjahr schrumpfte die Industrieproduktion im Vorjahresvergleich um 2,6 Prozent, wie die amtliche Statistikbehörde IGBE Mitte August mitteilte.
„Unsere Wachstums-Einschätzungen zeigen, dass Brasilien sich glücklich schätzen könnte, wenn das Wachstum 2014 die Ein-Prozent-Marke überschreitet und es 2015 ein Wachstum über 1,6 Prozent gäbe“, so die Einschätzung der Commerzbank-Experten, die ein schnelles Comeback bei Industrie-Produktion, Privat-Konsum und Investitionen bezweifeln. „Der Mangel an Wachstumsquellen in Brasilien bestätigt unsere Sicht, dass die strukturelle Art der Abwärtsbewegung wahrscheinlich vorherrschend bleibt, solange es keine Änderung im Wirtschaftspolitik-Mix gibt und Reformen ausbleiben.“
Eine Woche nach dem Unfalltod des brasilianischen Präsidentschaftskandidaten Eduardo Campos hat seine sozialistische Partei (PSB) die Umweltschützerin Marina Silva offiziell als Spitzenkandidatin nominiert. Campos war am 13. August in Santos bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Amtsinhaberin Dilma Rousseff liegt in den Umfragen vor der Wahl am 5. Oktober noch vorne - doch der Vorsprung schwindet.
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