Brasilien: Schwache Industriedaten lassen nichts Gutes vermuten
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Rio des Janeiro (BoerseGo.de) - Die Industrieproduktion Brasiliens ist im April um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Dies teilte die Regierung am Donnertag mit. Die Daten entsprechen in etwa den MArkterwartungen, die von einem Rücksetzer von 0,4 Prozent ausgegangen waren. Im Vormonat war bereits ein Rückgang von 0,5 Prozent ausgewiesen worden.
Auf Grundlage der jüngst veröffentlichten Frühindikatoren wie Einkaufsmanagerindex, Industrie- und Verbrauchervertrauen dürfte die Wirtschaftsaktivität wohl auch im Mai schwach geblieben sein. Deshalb könnte sich das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal nach einem bereits schwachen Verlauf im ersten Quartal von 0,2 Prozent (q/q) weiter abgeschwächt haben.
Jüngst hatte die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) die Kreditwürdigkeit des Landes von „BBB" auf „BBB-„ herabgedrückt. Mit der Herabstufung liegt das Land nur noch eine Stufe vor dem sogenannten Ramschniveau, mit dem spekulative Anlagen gekennzeichnet werden.
Die Agentur begründete den Schritt von 25. Mai mit bestehenden Haushaltsrisiken und des auch in den kommenden zwei Jahren zu erwarteten niedrigen Wirtschaftswachstums. Die siebtgröße Volkswirtschaft der Welt kommt nach Schätzung der Agentur in diesem Jahr auf ein Wachstum von 1,8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) und 2015 auf 2,0 Prozent. Das ist für ein aufstrebendes Schwellenland vergleichsweise wenig. Laut einer aktuellen UN-Prognose soll die brasilianische Wirtschaft im Gesamtjahr 2013 um 2,3 Prozent wachsen. Der Wirtschaftsboom in dem Land hatte sich in den vergangenen Jahren abgekühlt. 2010 wurden noch 7,5 Prozent Wachstum erreicht. Die Wirtschaft ist stark vom Binnenmarkt abhängig, der etwa 80 Prozent der BIPs generiert. Wirtschaftsexperten sehen die weitere Entwicklung zurückhaltend. Marktanalysten rechnen 2014 nur mit einem Wachstum von 1,7 Prozent und 2015 von 2,0 Prozent, wie die jüngste Umfrage der Zentralbank ergab.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.