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12:24 Uhr, 11.03.2016

Brasilien erleidet den nächsten Rückschlag

Dem Ex-Präsidenten droht die Untersuchungshaft, die Binnenkonjunktur lahmt. Der größte südamerikanische Land verstrickt sich immer weiter in Probleme.

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Sao Paulo/ Rio de Janeiro (Godmode-Trader.de) - Dem früheren Präsidenten von Brasilien, Luiz Inacio Lula da Silva, droht die Untersuchungshaft. Wie das Portal "Folha de S. Paulo" am Donnerstagabend berichtete, hat die Staatsanwaltschaft von Sao Paulo bei der Justizbehörde des Bundesstaates einen Haftantrag gestellt. Dabei geht es um ein Apartment Lulas. Die Ermittler vermuten, dass der Politiker die Immobilie als Gegenleistung für Hilfe bei Auftragsvergaben erhalten haben könnte. Unter Druck gerät durch die Ermittlungen gegen Lula auch seine bis Ende 2018 gewählte Nachfolgerin Dilma Rousseff. Sie bestreitet, von den Korruptionen gewusst zu haben.

Neben der tiefen politischen Krise kommt die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas auch ökonomisch nicht auf die Beine. Neueste Konjunkturdaten zeichnen ein sehr trübes Bild. So wiesen die Einzelhandelsumsätze im Land zu Jahresbeginn erneut einen wesentlichen Rückgang auf und fielen im Januar um 1,5 Prozent zum Vormonat. Experten hatten nur einen halb so hohen Rückgang erwartet. Damit zeigt sich, dass die Aufhellung im Dezember nur ein Strohfeuer war und es den Konsumenten weiterhin gravierend an Kaufkraft fehlt. Angesichts der fortgesetzten Verschlechterung am heimischen Arbeitsmarkt und des schwachen Verbrauchervertrauens dürfte der Einzelhandel kurz- mittelfristig nicht wieder auf die Beine kommen.

Immerhin hat sich die hohe Inflation zuletzt etwas abgeschwächt. Im Februar erhöhten sich die Jahresrate der Verbraucherpreise um 10,4 Prozent, nach dem Höchstwert von 10,7 Prozent im Januar. Vorteilhaftere Basiseffekte bei den regulierten Preisen führten zu der leicht verlangsamten Rate. So fielen die Tariferhöhungen, die zu Jahresbeginn in Kraft traten, weniger deutlich als im Vorjahr aus. Experten erwarten, dass die Gesamtinflation während der kommenden Monate allmählich nachgibt. Laut den Analysten der Credit Suisse sollte die Inflation der regulierten Preise weiter sinken und die Konjunkturschwäche eine schwächere Dienstleistungsinflation bewirken.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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