BP nimmt Abstand vor Ölbohrungen nahe Grönland

London (dpa-AFX) - Der wegen der Havarie eine Ölbohrinsel im Golf von Mexiko in die Kritik geratene Energiekonzern BP hat sich aus dem Wettstreit um Ölbohrungen vor Grönlands Küste zurückgezogen. Der Konzern wolle sich nicht länger um eine Lizenz zur Erkundung nach Erdöl und Erdgas bemühen, sagte ein Firmensprecher der britischen Zeitung "The Guardian" am Donnerstag "Wir nehmen an der Bieterrunde nicht teil." Gründe für den Rückzug aus dem ökologisch sensiblen Gebiet nannte der Sprecher nicht. Umweltschützer bezeichneten die Tiefseebohrungen von Cairn Energy als äußerst gefährlich. Unter einer dicken Eisschicht im Winter habe der Betreiber keine Möglichkeiten im Falle eines Lecks eine drohende Ölpest unter Kontrolle zu bringen.

Der britische BP-Konkurrent Cairn Energy hatte seinen Investoren am Dienstag mitgeteilt, vor Grönlands Küste bedeutende Vorkommen gefunden zu haben. Nach Protesten der Umweltschutzorganisation Greenpeace gab das Unternehmen einen Tag später bekannt, die Vorkommen seien gar nicht so bedeutend.