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12:15 Uhr, 19.01.2017

Bonds und Aktien in Zeiten steigender Zinsen

Am teuersten sind nach Analyse von Dieter Wermuth, Head of Macroeconomic Research bei Wermuth Asset Management, amerikanische Aktien, gefolgt von japanischen.

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Berlin (GodmodeTrader.de) - Da die Fed dabei ist, die Leitzinsen im Jahr 2017 angesichts von Vollbeschäftigung und Inflationsraten in der Nähe der Zielwerte weiter zu erhöhen, hat sich die Stimmung am amerikanischen Rentenmarkt verschlechtert. Seit vergangenem Sommer sind die Renditen der zehnjährigen Treasuries um rund 100 Basispunkte gestiegen und befinden sich inzwischen real wieder im positiven Bereich. Europäische und japanische Bonds haben darauf mit Kursverlusten reagiert. Zumindest im Euroland mehren sich im Übrigen die Anzeichen, dass die Inflation nun endlich anzieht, was ein zusätzlicher Grund für die Kursschwäche ist, wie Dieter Wermuth, Head of Macroeconomic Research bei Wermuth Asset Management, in seiner neuesten Ausgabe des „Investment Outlook“ schreibt.

Die EZB gehe bisher davon aus, dass sie ihre Bilanz durch den Ankauf von Anleihen mindestens bis zum Jahresende weiter stark ausweiten müsse und dass es generell keine Alternative zu ihrer sehr expansiven Politik gebe. Das sei zu bezweifeln. Infolge der zweieinhalbjährigen Abwertung des Euro und des Anstiegs der Weltmarktpreise für Rohstoffe stecke inzwischen eine Menge an Inflation in der Pipeline Eurolands. Auch die einigermaßen robuste Konjunktur trage dazu bei, dass sich die Preise leichter als bisher erhöhen ließen. Last but not least habe in der Vergangenheit stets gegolten, dass Bundesbank und EZB über kurz oder lang mit ihrer Zinspolitik der Fed folgten. Es werde diesmal nicht anders sein. Es sei daher davon auszugehen, dass Mario Draghi etwa um die Jahresmitte einen Kurswechsel ankündigen werde, heißt es weiter.

„Das wird die Bondmärkte weiter schwächen und Aktien als wichtigste Anlagealternative attraktiver machen. Aktien sind gemessen an ihrem Kurs-Gewinnverhältnis teuer – das gilt für alle wichtigen Märkte des OECD-Raums und auch für China. Gemessen an den Risikoprämien, also im Vergleich zu Bonds, sind sie eher billig und daher ein Kauf. Am teuersten sind nach meiner Analyse amerikanische Aktien, gefolgt von japanischen. Am billigsten – vermutlich aber am riskantesten – sind chinesische Werte“, so Wermuth.

Solange von der Fed, nicht aber von der EZB, erwartet werde, dass sie die Zinsen erhöhe, so lange dürfte der Euro schwach bleiben. Angesichts sehr guter Fundamentalfaktoren, insbesondere im Vergleich zu den USA, dürfte der Euro aber kräftig aufwerten, sobald klar sei, dass die EZB demnächst die Zinsen erhöhen werde, heißt es weiter. „Ich erwarte, dass die Kursverluste zum Dollar, die es seit Mitte 2014 gab, dann wieder wettgemacht werden. Das heißt, der Euro könnte auf 1,40 Dollar steigen“, so Wermuth.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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