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10:38 Uhr, 19.09.2011

Börsenabgabe auf Finanzgeschäfte wohl unausweichlich

Breslau/ Brüssel (BoerseGo.de) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich für eine rasche Einführung einer Börsenabgabe ausgesprochen. "Wir werden noch in diesem Herbst eine Finanztransaktionssteuer auf den Weg bringen. Nach meiner eigenen Überzeugung notfalls auch nur in der Eurozone", sagte Schäuble der "Bild am Sonntag". Ziel soll es sein, die Finanzmärkte an die Kandare zu nehmen und die Branche an den Krisenkosten zu beteiligen.

Schäuble sagte am Wochenende am Rande des Treffens der EU-Finanzminister in Breslau, es sei klar, dass Großbritannien Bedenken habe. Das Land fürchtet, dass Händler Europas größten Finanzplatz London Richtung Asien verlassen könnten. Der CDU-Politiker Schäuble sieht aber noch Chancen, die Briten umzustimmen. Wenn das misslingt, steht die Drohung im Raum, die Steuer nur unter den 17 Euro-Staaten einzuführen. „Darüber würden wir dann nachdenken“, sagte auch Euro-Gruppen-Chef Jean- Claude Juncker. Luxemburgs Zustimmung ist bedeutend, weil das Land stark abhängig von der Finanzindustrie ist.

Die EU-Kommission wird in den nächsten Wochen das erste Modell für eine solche Steuer auf Finanzgeschäfte vorlegen. Der Satz für Käufe von Anleihen oder Aktien soll voraussichtlich bei 0,1 Prozent, bei Derivaten bei 0,01 Prozent liegen. Trotzdem könnten die Einnahmen mehrere Dutzend Milliarden Euro betragen. Um ein Ausweichen auf billigere Handelsplätze zu verhindern, soll die Steuerpflicht am Wohnsitz des Kunden entstehen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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