Börsenabgabe auf Finanzgeschäfte wohl unausweichlich
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Breslau/ Brüssel (BoerseGo.de) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich für eine rasche Einführung einer Börsenabgabe ausgesprochen. "Wir werden noch in diesem Herbst eine Finanztransaktionssteuer auf den Weg bringen. Nach meiner eigenen Überzeugung notfalls auch nur in der Eurozone", sagte Schäuble der "Bild am Sonntag". Ziel soll es sein, die Finanzmärkte an die Kandare zu nehmen und die Branche an den Krisenkosten zu beteiligen.
Schäuble sagte am Wochenende am Rande des Treffens der EU-Finanzminister in Breslau, es sei klar, dass Großbritannien Bedenken habe. Das Land fürchtet, dass Händler Europas größten Finanzplatz London Richtung Asien verlassen könnten. Der CDU-Politiker Schäuble sieht aber noch Chancen, die Briten umzustimmen. Wenn das misslingt, steht die Drohung im Raum, die Steuer nur unter den 17 Euro-Staaten einzuführen. „Darüber würden wir dann nachdenken“, sagte auch Euro-Gruppen-Chef Jean- Claude Juncker. Luxemburgs Zustimmung ist bedeutend, weil das Land stark abhängig von der Finanzindustrie ist.
Die EU-Kommission wird in den nächsten Wochen das erste Modell für eine solche Steuer auf Finanzgeschäfte vorlegen. Der Satz für Käufe von Anleihen oder Aktien soll voraussichtlich bei 0,1 Prozent, bei Derivaten bei 0,01 Prozent liegen. Trotzdem könnten die Einnahmen mehrere Dutzend Milliarden Euro betragen. Um ein Ausweichen auf billigere Handelsplätze zu verhindern, soll die Steuerpflicht am Wohnsitz des Kunden entstehen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.