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14:59 Uhr, 14.06.2017

Blockchain: Fortschritt ohne Bedauern

Die digitale Währung Bitcoin, die bei ihrer Einführung Ende 2008 einen Wert von 0,001 Cent hatte, strebt mittlerweile der 3.000 US-Dollar-Marke entgegen.

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  • CAC 40
    ISIN: FR0003500008Kopiert
    Kursstand: 5.294,15 Pkt (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris (GodmodeTrader.de) – Wir benutzen sie noch nicht, aber ihr Wert verdoppelte sich seit Jahresanfang und in der Wirtschaft wird sie tatsächlich mehr und mehr genutzt: Die digitale Währung Bitcoin, die bei ihrer Einführung Ende 2008 einen Wert von 0,001 Cent hatte, überschritt im vergangenen Monat die Schwelle von 2.000 Dollar. Der Frage, woher die Begeisterung für diese Währung kommt, geht Didier Le Menestrel, Chairman von La Financière de l’Echiquier, in einem aktuellen Marktkommentar nach.

Einer der Gründe hänge sicherlich damit zusammen, dass die Währung in Japan als Zahlungsmittel akzeptiert worden sei – eine offizielle Anerkennung für eine Währung ohne Zentralbank oder Ursprungsland, die darüber hinaus niemandem gehöre. Seitdem habe der Bitcoin-Kurs stetig neue Rekorde erreicht: 2.760 Dollar am 25. Mai, heißt es weiter.

„Bemerkenswerter als der Erfolg des Bitcoin ist aber die zugrunde liegende Blockchain-Technologie. Sie ist revolutionär, weil sie unsere Transaktionen grundlegend verändert. Mit dieser bahnbrechenden Technologie werden die vertrauensvollen Dritten (Zentralbanken, Staaten, Notare usw.), die wir für unverzichtbar hielten, schlicht und einfach überflüssig. Der unglaubliche Fortschritt, den sie darstellt, geht weit über den Finanzbereich hinaus“, so Le Menestrel.

Neben der Nasdaq, den Banken und den Versicherungen seien auch andere Bereiche betroffen: Estland experimentiere mit notariellen Urkunden, Sony im Bildungsbereich, das französische Departement Yonne mit vernetzten Wasserzählern. Wenn wir alle Transaktionen aufzählten, dann könne man sagen, dass dieses Instrument, dessen Verlauf nicht gefälscht werden könne, ungeahntes Potenzial aufweise. Man möge eine Vorliebe für die Hefte von früher haben, aber es liege klar auf der Hand, dass dieses sichere, allen zur Verfügung stehende Internet-Register eine immer wichtigere Rolle bei unseren Transaktionen spielen und gleichzeitig deren Kosten minimieren werde. Von der gesamten Bandbreite der Möglichkeiten kenne man nur einen kleinen Bruchteil, heißt es weiter.

„Wir erleben gerade einen dieser Momente in der Geschichte, in dem Innovation unser tägliches Leben grundlegend verändert. Die Biotechnologie revolutioniert die Medizin, die künstliche Intelligenz und die Robotik prägen allmählich unser Dasein und die Wirtschaft wird kollaborativ und dezentral. Angesichts solcher Änderungen treten instinktiv Sorgen und Abwehrreflexe auf. Wir sind geneigt, ‚das sanfte Licht der Öllampen‘ und ‚den Charme der Segelschiffe‘ – wie Charles De Gaulle es in einer Rede im Juni 1960 formulierte – zu vermissen. Dabei hat uns die Geschichte gelehrt: Übergänge sind schwierig aber notwendig, Zweifel und Ängste sind die schlimmsten Feinde unserer Gesellschaften. Die Arbeiter in den Seidenmanufakturen von Lyon haben diese leidvolle Erfahrung gemacht. Auch wenn man noch so sehr versucht, die Modernität mit Gewalt zu zerstören (in diesem Fall die Webstühle): Innovation ist unaufhaltsam und wir müssen lernen, mit diesem Fortschritt zu leben, der einen mitunter überfordert“, so Le Menestrel.

Welche Auswirkungen dies auf die Finanzbranche habe? „Es liegt auf der Hand, dass der Technologiefortschritt sich auf uns auswirkt und uns, ebenso wie alle übrigen Branchen, betrifft. Getreu unserer Tradition und unserer optimistischen Grundeinstellung stehen wir diesen Veränderungen positiv gegenüber. Wir nehmen die Herausforderungen und die neuen sich bietenden Perspektiven an“, so Le Menestrel.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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