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14:42 Uhr, 03.05.2021

Blinken: USA wollen militärische Konfrontation mit China vermeiden

Trotz steigender Spannungen zwischen Peking und Moskau kommt eine militärische Vorgehensweise für US-Außenminister Blinken nicht in Frage.

Washington/ Peking (Godmode-Trader.de) - Trotz hoher Spannungen zwischen den USA und China schließt US-Außenminister Antony Blinken eine militärische Konfrontation kategorisch aus. Es sei zutiefst gegen die Interessen Chinas als auch der USA an diesen Punkt zu gelangen oder auch nur diese Richtung einzuschlagen, sagte er dem Sender CBS.

Allerdings erlebe man, dass China im Inland repressiver und im Ausland aggressiver handele. Dies sei Fakt, betonte Blinken. Er äußerte sich zudem besorgt über den Diebstahl von amerikanischem geistigen Eigentum durch Peking.

Am vergangen Freitag ließ die Regierung von Präsident Joe Biden verlauten, dass China seine Verpflichtungen zum Schutz des amerikanischen geistigen Eigentums in dem im vergangenen Jahr unterzeichneten Handelsabkommen "Phase 1" zwischen den USA und China nicht erfüllt habe. Blinken betonte, dass die Vereinigten Staaten nicht darauf abzielten, China klein zu machen, sondern eine auf Regeln basierende Ordnung aufrechtzuerhalten - die von China herausgefordert wird. „Jedem, der diese Ordnung in Frage stellt, werden wir entgegentreten und - sie verteidigen.“

Die USA müssten mit gleichgesinnten Staaten China entgegentreten. „Wir sind viel effektiver und stärker, wenn wir gleichgesinnte und ähnlich geschädigte Länder zusammenbringen, um Peking zu sagen: 'Das kann nicht sein und wird nicht sein,’“ so Blinken. Eine Reaktion auf Peking auf die Aussagen Blinkens war bis dato nicht zu vernehmen.

Präsident Biden hatte den Wettbewerb mit China als die größte außenpolitische Herausforderung für seine Regierung bezeichnet. In seiner ersten Rede vor dem Kongress am vergangenen Mittwoch versprach er, eine starke US-Militärpräsenz im indopazifischen Raum aufrechtzuerhalten und die technologische Entwicklung der USA zu fördern.

Solvecon Invest betrachtet die China-Politik der USA mit Argwohn. „Die Verleihung des Feindstatus an China definiert China als potentielles Opfer der Regime-Change Politik“, hieß es in einem Kommentar. Die USA verletzten das internationale Organigramm und agierten durch offene und stille Kanäle (auch NGOs) gegen China in Hongkong (Unruhe) und heizten den Konflikt Taiwan (Waffenlieferungen, Neudefinition Status) an. „Das ist Aggression. Dass die USA die Reaktion auf ihre Aggression als initiale Aggression Chinas interpretieren, ist intellektuell ambitioniert“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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