Kommentar
06:52 Uhr, 28.10.2020

Bitcoin schlägt Gold

Gold als Krisenwährung ist nicht mehr gefragt, Bitcoin hingegen schon. Wird das ein langfristiger Trend?

Erwähnte Instrumente

  • Bitcoin BTC/USD
    ISIN: XC000A2YY636Kopiert
    Kursstand: 13.743,68447 $ (Bitfinex) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Bitcoin BTC/USD - WKN: A2YY63 - ISIN: XC000A2YY636 - Kurs: 13.743,68447 $ (Bitfinex)

Bis vor kurzem waren der Goldpreis und Bitcoin Kurs in diesem Jahr kaum voneinander zu unterscheiden (Chart 1). Vor dem Crash im März befanden sich beide in einem Aufwärtstrend. Dem Crash konnten beide nicht entgehen, legten während des Lockdowns aber weiter zu.

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Gegen einen Crash ist keine Anlageklasse gefeit. Fallen die Kursen am Aktienmarkt, müssen Margin Calls bedient werden. Zusätzlich flüchten Anleger in sicheres Cash. Liquidität wird rar und man verkauft, was man nur verkaufen kann, seien es Bitcoin oder Gold. Während eines Crashs sind auch diese zwei Anlageklassen kein sicherer Hafen.

Dafür können sie lange nach Ende des Liquiditätsengpasses profitieren. Bei Gold wäre es bei weitem nicht das erste Mal. Auch 2008 während der Finanzkrise folgte Gold diesem Muster. Bitcoin ist noch zu jung und hat erst eine globale Krise mitgemacht. Das endgültige Urteil, ob Bitcoin eine Krisenwährung sind, steht noch aus.

Auffällig waren die Kursgewinne in der Krise aber allemal. Die Korrelation zu Gold war generell relativ hoch (Grafik 2). Tendenziell steigt der Bitcoin Kurs, wenn die Korrelation zu Gold ansteigt. Seit einiger Zeit sinkt die Korrelation, weil Gold fällt oder seitwärts tendiert und Bitcoin wieder steigen konnten.

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Dass der Bitcoin Kurs trotz sinkender Korrelation steigen kann, ist positiv. Noch positiver ist die Kursdynamik trotz geringen Interesses. Die Kryptoeuphorie 2017 bis Anfang 2018 sorgte für ausgeprägtes Interesse im Internet. Aktuell hält es sich auf bescheidenem Niveau. Auch ohne Züge von Euphorie kann der Kurs steigen. Das deutet daraufhin, dass derzeit ein echtes Interesse herrscht und nicht nur Zocker am Werk sind, die auf einen Zug aufspringen, der gerade in ist.

Bitcoin-schlägt-Gold-Kommentar-Clemens-Schmale-GodmodeTrader.de-3

Die Rallye in den letzten Tagen kann damit begründet werden, dass man nun Bitcoin auch über Paypal kaufen und damit bezahlen kann. Immer mehr Zahlungsdienste lassen Bitcoin und andere Kryptowährungen zu. Je größer dieses Netzwerk ist, desto größer dürfte auch die Nutzerzahl werden. Kryptowährungen erhalten mehr Legitimität und sie lassen sich einfacher im Alltag nutzen.

Langfristig hellt sich das Bild immer weiter auf. Kurzfristig kann der Kurs am nächsten Tag praktisch überall stehen. Die Kurse bleiben volatil und Kurssprünge oder Einbrüche von 1.000 Dollar muss man jederzeit einkalkulieren.

Bitcoin hat das Platzen der Spekulationsblase vor wenigen Jahren gut überstanden. Im Gegensatz zu bestimmten Sektoren, die nach Platzen einer Blase häufig 10 Jahre zur Erholung brauchen, ist der relativ rasche Rebound bemerkenswert.

Bitcoin sind wie Gold im Alltag nicht wirklich nützlich. Der Wert bestimmt sich aus Tradition und Knappheit bei Gold. Bei Bitcoin gibt es Knappheit und den Glauben, dass Blockchain die Zukunft gehört oder zumindest digitale Assets nicht schlechter sind als physische wie Gold. Die Coronakrise hat das untermauert und dürfte Bitcoin weiter festigen. Größere Rücksetzer bleiben Kaufgelegenheiten.

Bitcoin und Gold im Vergleich seit Jahresbeginn
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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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