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09:42 Uhr, 14.08.2012

BIP-Wachstum: Deutschland bleibt der Einäugige unter den Blinden

Wiesbaden (BoerseGo.de) - Das Wachstum der deutschen Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal zwar abgeschwächt, dennoch blieb das Bruttoinlandsprodukt trotz Euro-Krise und weltweiter Konjunkturabkühlung im positiven Terrain. Um 0,3 Prozent ist das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2012 – preis-, saison- und kalenderbereinigt – gegenüber dem Vorquartal gestiegen, teilte das Statis­tische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit. Ökonomen hatten nur einen geringfügigen Anstieg von 0,1 Prozent erwartet. Zum Jahresbeginn 2012 hatte das BIP noch um plus 0,5 Prozent zugelegt. Auch im Vergleich zum Vorjahr ist die Wirtschaftsleistung gestiegen: Das preisbereinigte BIP war im zweiten Quartal 2012 um 0,5 Prozent höher als im zweiten Quartal 2011 (kalenderbereinigt + 1,0 %), wie Destatis weiter angab.

Positive Impulse kamen laut Destatis im Vorquartalsvergleich sowohl vom Konsum als auch vom Außenbeitrag (Exporte abzüglich Importe): „Nach vorläufigen Berechnungen sind die Exporte etwas stärker gestiegen als die Importe", schrieben die Statistiker. „Außerdem wurde im Inland sowohl von den privaten als auch von den öffentlichen Haushalten mehr konsumiert als im Vorquartal“. Der Rückgang der Investitionen, vor allem in Maschinen, Geräte und andere Ausrüstungen, konnte so kompensiert werden.

Verglichen mit anderen Euro-Ländern steht Deutschland noch vergleichsweise gut da. In Italien ging das Bruttoinlandsprodukt um 0,7 Prozent zurück, in Belgien um 0,6 Prozent und in Spanien um 0,4 Prozent. Frankreichs Wirtschaft stagnierte. Für die gesamte Euro-Zone wird ein Minus von 0,2 Prozent erwartet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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