Kommentar
07:18 Uhr, 03.08.2016

Biotechs vor Ausbruch?

Während viele US-Indizes bereits nach ausbrechen oder zumindest einen belastbaren Boden bilden konnten, blieben Biotech-Aktien zurück. Jetzt besteht die Chance, dass auch dieses Segment mitzieht.

Erwähnte Instrumente

Biotechnologie war von Mitte 2015 bis jetzt nicht gerade begehrt. Der Nasdaq Biotech Index verlor zwischenzeitlich 40 %. Da kann man schon nicht mehr von einer Korrektur sprechen, sondern vielmehr von einem Bärenmarkt. Dieser Bärenmarkt könnte nun zu Ende gehen. Noch sind die Schäfchen aber nicht im Trockenen.

NASDAQ Biotechnology Index
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    -

Der Index versucht sich seit Februar daran einen Boden auszubilden. Dabei pendelte der Index zwischen 2.500 und 3.000 Punkten. Nun sieht es zumindest charttechnisch nach einem Ausbruch aus, wenn die gestrige Schwächephase nur eine Eintagsfliege ist.

Lesen Sie dazu auch: NASDAQ BIOTECH INDEX - Vom Sorgenkind zum Hoffnungsträger

Das steigende Interesse an Biotechs kann man anhand der Kapitalflüsse der ETFs erkennen. Die Grafik zeigt den Nasdaq Biotech Index, sowie die Assets under Management (AUM) des SPDR Biotech ETFs und die Mittelzuflüsse. Die AUM sind schon länger auf dem Weg nach oben und haben ihr Tief im Februar erreicht. Oftmals sind die AUM ein guter Hinweis, ob sich ein Boden bilden wird oder nicht.

Aus technischer Sicht sieht das Ganze alles gut aus. Aus fundamentaler Sicht ist das schwerer zu beurteilen. Mit ein Grund für immer wieder heftige Ausschläge waren die Positionen der Präsidentschaftskandidaten in den USA. Vor allem Hillary Clinton will die explodierenden Kosten für Medikamente in den Griff bekommen. Das würde nicht nur Pharmakonzerne wie Pfizer treffen, sondern auch Biotech Unternehmen.

Clinton ist nicht die erste Politikerin, die auf die extrem schnell steigenden Kosten hinweist. Bisher ist es noch niemanden gelungen Preissteigerungen effektiv zu begrenzen. Man kann bezweifeln, dass ihr das besser gelingen wird, wenn sei Präsidentin wird. Dennoch ist es ein Unsicherheitsfaktor, der den Sektor zumindest in den zurückliegenden Monaten belastet hat.

Tipp: Jetzt GodmodeTrader und Guidants auf Facebook folgen!

Geht man davon aus, dass die politischen Mühlen so langsam mahlen wie bisher, wird das auf absehbare Zeit nicht zu Gewinneinbrüchen bei Unternehmen führen. Dennoch sind Biotechs derzeit kein Schnäppchen. Sie haben stark korrigiert und stehen rund ein Viertel unter ihren Allzeithochs, doch gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis sind Biotechs über dem Marktdurchschnitt. Das Forward KGV (erwarteter Gewinn 2016 wird als Maßstab herangezogen) liegt bei ungefähr 18. Das beinhaltet bereits ein hohes, erwartetes Wachstum.

Persönlich warte ich erst einmal ab, ob sich der Ausbruch bestätigt oder nicht. Darüber hinaus erscheint mir der Sektor trotz Korrektur nicht wirklich attraktiv.

Clemens Schmale

Sie interessieren sich für Makrothemen und Trading in exotischen Basiswerten? Dann folgen Sie mir unbedingt auf Guidants!

Lernen, traden, gewinnen

– bei Deutschlands größtem edukativen Börsenspiel Trading Masters kannst du dein Börsenwissen spielerisch ausbauen, von professionellen Tradern lernen und ganz nebenbei zahlreiche Preise gewinnen. Stelle deine Trading-Fähigkeiten unter Beweis und sichere dir die Chance auf über 400 exklusive Gewinne!

Jetzt kostenlos teilnehmen!

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

4 Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • Mathi80
    Mathi80

    Hallo Herr Schmale,

    ganz netter Beitrag von Ihnen. Aber sind Sie doch so nett und nennen dem interessierten Leser einige Beispiele, wie man in diesem Markt investieren kann.

    Sie nennen hohe Kapitalzuflüsse in diesem Markt. Wie, oder in was wird denn investiert??

    Viele Grüße

    08:15 Uhr, 03.08.2016
    2 Antworten anzeigen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

Mehr über Clemens Schmale
  • Makroökonomie
  • Fundamentalanalyse
  • Exotische Basiswerte
Mehr Experten