Analyse
13:20 Uhr, 27.03.2023

BIONTECH – Umsatzprognose deutlich unter Erwartungen

Soeben hat der Mainzer Biotech-Konzern die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 präsentiert. Spannend ist natürlich vor allem der Blick nach vorne.

Erwähnte Instrumente

  • BioNTech SE Nam.-Akt.(sp.ADRs)1/o.N. - WKN: A2PSR2 - ISIN: US09075V1026 - Kurs: 128,200 $ (Nasdaq)

Analysten rechnen bereits mit einem massiven Umsatzeinbruch aufgrund der sinkenden Impfstoffnachfrage. Doch was BioNTech in Aussicht stellt, ist nochmals eine ganze Ecke schlechter als gedacht.

Umsatzeinbruch und viel Geld für Forschung

Was ich an dieser Stelle nicht tue und auch gar nicht kann, ist es, die Forschungspipeline zu bewerten. Anleger können an dieser Stelle alle Details nachlesen. BioNTech hat eine volle Pipeline und arbeitet an einer Menge spannender Projekte.

Ich fokussiere mich hier ausschließlich auf die harten Finanzkennzahlen. Demnach haben die Mainzer im vergangenen Jahr 17,31 Mrd. EUR umgesetzt und dabei 37,77 EUR pro Aktie verdient. Im Jahr 2021 waren es bei 18,976 Mrd. EUR Umsatz noch 39,63 EUR. Im vierten Quartal ging der Gewinn pro Aktie von 12,18 EUR auf 9,26 EUR zurück.

Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023 fällt jetzt deutlich schlechter aus als im Vorfeld erwartet. Analysten haben derzeit eine Konsensschätzung für den Umsatz von 7,8 Mrd. EUR. BioNTech stellt hingegen nur einen Umsatz mit Impfstoffen i. H. v. ca. 5 Mrd. EUR in Aussicht.

Für den Nettogewinn liegt der Konsens derzeit bei 12,97 EUR pro Aktie oder 3,26 Mrd. EUR. Ziehe ich die avisierten Kosten vom Umsatz ab, dann ist diese Schätzung jedoch viel zu hoch. BioNTech rechnet mit Kosten für Forschung & Entwicklung von 2,4 bis 2,6 Mrd. EUR. Vertrieb und Verwaltung schlagen mit 650 bis 750 Mio. EUR zu Buche. Die Investitionen sollen bei 500 bis 600 Mio. EUR liegen. Das macht in Summe 3,75 Mrd. EUR. 5 Mrd. EUR Umsatz abzgl. 3,75 Mrd. EUR Kosten ergeben nie im Leben die erwarteten 3,26 Mrd. EUR an Gewinn. Somit dürften die Schätzungen massiv sinken. Ich rechne mit rund 70 bis 80 Prozent.

Fazit: Alles Gute nach Mainz! Ich wünsche dem Unternehmen bei seinen Forschungen gutes Gelingen. Die Zahlen werden hingegen viel schlechter ausfallen als bislang noch gedacht. Dank 13 Mrd. EUR Cash in der Bilanz ist das kein Problem. Für Aktionäre, die nur auf Zahlen schielen, ist die Meldung aber erst einmal als schlecht einzuordnen.

aktuelle Konsensschätzungen der Analysten die zu hoch sind

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 16,58 7,84 6,07
Ergebnis je Aktie in EUR 34,92 12,97 8,17
KGV 3 9 14
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

BioNTech SE
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S
    VerkaufenKaufen

Handle Aktien für 0 € Ordergebühren bei SMARTBROKER+

ab 500 € Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen, Steuern und SEC Gebühr. Nutze über 2.500 Aktiensparpläne für 0€ Ordergebühren von A wie Adidas bis Z wie Zoom.

Jetzt Depot eröffnen!

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

1 Kommentar

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • mariahellwig
    mariahellwig

    Die 5 Mrd Umsatz beziehen sich aus Einnahmen aus Impfstoffen. Biontech hatte aber auch schon in der Vergangenheit Einnahmen aus der Vergabe von Lizenzen. Ich denke, dass Biontech schon richtig rechnet.

    15:54 Uhr, 27.03.2023

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

Mehr über Sascha Gebhard
  • Swing- und Positions-Trading
  • Newstrading
  • Nebenwerte
Mehr Experten