Analyse
16:44 Uhr, 18.03.2015

BILFINGER - Verhaltener Ausblick, stabile Aktie

Was können Aktionäre von Bilfinger in diesem Jahr erwarten? GodmodeTrader hat die Bilanzpressekonferenz für Sie zusammengefasst und wirft einen Blick auf den Chart des MDAX-Titels.

Erwähnte Instrumente

  • Bilfinger SE
    ISIN: DE0005909006Kopiert
    Kursstand: 52,48 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Bilfinger SE - WKN: 590900 - ISIN: DE0005909006 - Kurs: 52,48 € (XETRA)

Das Sorgenkind vieler Aktionäre aus dem vergangenen Jahr, Bilfinger, hat heute auf einer Pressekonferenz die Bilanz für das Jahr 2014 vorgelegt und, wenn auch teilweise etwas vage gehalten, eine Prognose für 2015 veröffentlicht. Das Management sprach von "verhaltenen Erwartungen für 2015". In der Präsentation wurde klar zugegeben, die Ziele 2014 nicht erreicht zu haben. Nach drei Gewinnwarnungen in Folge fiel schlussendlich ein bereinigtes EBITA von 270 Mio. € an. Die EBITA-Marge sank von 5,5% auf 3,5%, die Leistung legte auf 7,7 Mrd. € leicht zu.

Bilfinger hat vor allen Dingen in der Kraftwerk-Sparte zu kämpfen. Dort sank das EBITA von 148 auf mickrige 8 Mio. €. Die Energiewende in Deutschland und auch mangelnde Investionstätigkeit in anderen Ländern Zentraleuropas hätten zum Einbruch beim Auftragseingang von 24% geführt. Das Management hat aber Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung getroffen, darüber hinaus will man die Kosten senken und das Geschäft neu ausrichten. Auch im Segment "Industrial" musste man Einbußen beim EBITA um 11% auf 190 Mio. € hinnehmen. Besser lief es im Segment "Building und Facility", wo das EBITA im Jahresvergleich um 17% auf 136 Mio. € anstieg.

Unterm Strich musste Bilfinger erstmals seit langer Zeit einen Nettoverlust von 71 Mio. € ausweisen. 80% des Umsatzes erzielt das Unternehmen in Europa, 37% in Deutschland. Die Wachstumsmärkt Afrika und Asien spielen mit gesamt 7% bislang nur eine geringe Rolle. Als "Trostpflaster für die Aktionäre will das Management trotz des dürftigen Geschäftsjahres eine Dividende von 2,00 € je Aktie zahlen. Damit liegt man auf dem Niveau von 2009 (siehe Grafik). Die Nettoliquidität ist inzwischen mit -141 Mio. € ins Negative gerutscht. 2013 hatte man die Schulden berücksichtigt 124 Mio. € in der Kasse.

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Quelle: Bilfinger

Eine schnelle Erholung des Geschäfts dürfen Aktionäre nicht erwarten. In der Präsentation ist von einem deutlichen Rückgang der Leistung in den Sparten "Industrial" und "Power" die Rede. Dagegen soll der Bereich "Building und Facility" deutlich zulegen. Insgesamt wird die Leistung aber von knapp 7,7 Mrd. € auf rudn 7,5 Mrd. € sinken. Das EBITA soll leicht zulegen. Unterm Strich will Bilfinger wieder einen Gewinn ausweisen.

Analysten erwarten aktuell einen Gewinn von 3,69 € je Aktie. 2016 könnten es 4,08 € je Aktie sein. Damit errechnen sich KGVs von 14 und 13. Die Dividende dürfte weiter um die 2,00 € je Aktie betragen, was einer Dividendenrendite von 3,8% entspricht. Interessant: Das Eigenkapital beträgt zum Jahresende 2014 1,92 Mrd. €, womit man bei 46 Mio. ausstehenden Aktien auf einen Buchwert von 41,70 € je Aktie kommt.

Kampf um die 52,00-Euro-Marke

Aus technischer Sicht steht die Aktie gar nicht einmal so schlecht da. Seit September lässt sich eine Bodenbildung erkennen, die mit Kursen über 52,00 Euro abgeschlossen wurde. In den kommenden Wochen gilt es nun den EMA200 bei rund 56,00 Euro zu überwinden, um den Boden weiter zu festigen. Dort liegt das kurzfristige Ziel. Solange das Tief bei 45,12 Euro hält, ist eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung seit dem Dezembertief 2014 möglich. Die Kursmuster vom bisherigen Jahreshoch sehen korrektiv aus und lassen sich in eine bullishe Flagge betten.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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