Analyse
12:12 Uhr, 15.10.2015

BILFINGER - Endlich wieder eine Perspektive

Nachdem die Aktionäre von Bilfinger monatelang im Regen gelassen wurden, gibt sich das Management nun kämpferisch. Im Chart sieht es nach einer Bodenbildung aus.

Erwähnte Instrumente

  • Bilfinger SE
    ISIN: DE0005909006Kopiert
    Kursstand: 37,77 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Bilfinger SE - WKN: 590900 - ISIN: DE0005909006 - Kurs: 37,77 € (XETRA)

Was haben die Aktionäre von Bilfinger nicht alles durchgemacht in den vergangenen zwei Jahren! Vom einstigen soliden Industrietitel verkam das Unternehmen zur Lachnummer der Börsianer. Nach drei Gewinnwarnungen in Folge hatten diese genug, der Kurs drittelte sich nahezu von über 90,00 auf gut 32,00 EUR im Tief. In den vergangenen Monaten ist allerdings im Chart klar eine Stabilisierungstendenz zu erkennen.

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Die Bodenbildungsphase wird auch fundamental gestützt. Der neue Vorstandsvorsitzende Per H. Utnegaard räumt auf. Heute wurde die neue Konzernstrategie vorgestellt: „Bilfinger steht vor weitreichenden Veränderungen. Wir fokussieren unser Geschäft von drei auf zwei Segmente, konzentrieren international weit verstreute Aktivitäten auf unseren Heimatmarkt Europa und ersetzen eine komplexe Struktur durch eine transparente und schnelle Organisation. Auf Basis dieser strategischen Neuausrichtung werden wir die Profitabilität von Bilfinger nachhaltig steigern.“, so Utnegaard in einem Kommentar.

Konkret will Utnegaard die Kraftwerksparte, das bisherige Sorgenkind, loswerden. Es gäbe Interessenten, ein konkreter Zeitplan für einen Verkauf läge aber noch nicht vor. Zudem will der Firmenlenker sich von weiteren Randbereichen trennen und sich auf das Kerngeschäft in Europa konzentrieren. Insgesamt wurden Segmente mit einer Leistung von rund 1 Mrd. EUR identifiziert, für die "alle strategischen Optionen ergebnisoffen geprüft werden", heißt es in dem heutigen Statement.

Als eigenständige Bereiche werden in Zukunft die Segmente Industrial sowie Building und Facility geführt werden. Zwischen beiden Sparten gäbe es zu wenig Synergien, daher die Trennung.

Prognose bestätigt

Die ausgegebene Prognose einer Leistung auf Vorjahresniveau von 6,25 Mrd. EUR und eines EBITA von 150 bis 170 Mio. EUR für das Jahr 2015 bestätigte Utnegaard. Konkrete Ziele für das Jahr 2016 werden allerdings erst im kommenden Frühjahr bekannt gegeben. 2017 wiederum "werden wir nachhaltig wachsen und aktiv an der Konsolidierung unserer Märkte teilnehmen", so der Vorstandschef. Den Aktionären kann man einen erfolgreichen Turnaround nur wünschen.

Noch nicht ganz aus dem Schneider

Aus technischer Sicht bastelt die Aktie an einer Bodenbildung, hat diese aber noch nicht vollendet. Der bullishe Abpraller am EMA50 im Tageschart ist zunächst positiv zu werten und eröffnet Chancen auf eine weitere Kaufwelle in Richtung des Augusthochs bei 40,90 EUR. Erst dort dürfte sich die weitere mittel- bis langfristige Ausrichtung entscheiden. Kann der Wert auch dieses Kursniveau überwinden, dürfte er zunächst das Gröbste auf der Unterseite überstanden haben. Unterhalb der Marke von 34,70 EUR nimmt das Chartbild dagegen wieder bearishere Züge an.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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