Analyse
11:08 Uhr, 23.04.2015

BILFINGER - Gewinnwarnung und neuer Chef

Die Bilfinger-Aktie gerät heute in einen Abwärtsstrudel, nachdem das erste Quartal miserabel gelaufen ist. Auch die Gesamtjahresprognose wurde gesenkt. Völlig neu sind die Probleme allerdings nicht.

Erwähnte Instrumente

  • Bilfinger SE
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    Kursstand: 49,25 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Bilfinger SE - WKN: 590900 - ISIN: DE0005909006 - Kurs: 49,25 € (XETRA)

Nach einem Katastrophenjahr 2014 mit drei Gewinnwarnungen wurden die Aktionäre von Bilfinger bis gestern eigentlich verwöhnt die Aktie entwickelte sich gut, erreichte zwischenzeitlich sogar wieder Kurse um 60,00 Euro. Doch wie sooft, wenn die Freude am größten ist, holt der Markt oft den Hammer raus. Dieser Hammer kommt bei Bilfinger heute in Form einer weiteren Gewinnwarnung. In der Meldung wird zumindest auch nichts beschönigt: "Die ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2015 sind für Bilfinger enttäuschend verlaufen."

Das bereinigte EBITA im ersten Quartal belief sich 2015 auf -8 Mio. € nach 47 Mio. € im Vorjahresquartal . Auch das bereinigte Konzernergebnis rutschte mit -26 Mio. € deutlich in die negativen Zahlen (Vorjahr: 26 Mio. €). Inzwischen bereitet nicht nur das Segment Power Probleme, wo das EBITA von 16 auf -18 Mio. € einbrach. Auch das Geschäftsfeld Industrial ist vom kleinen zum großen Sorgenkind mutiert. Als Grund für den dortign Ergebnisrückgang von 31 auf 9 Mio. € wird hier eine "schwierige Situation im europäischen und US-amerikanischen Öl- und Gassektor angegeben. Allzu überraschend kommt das schwache erste Quartal aber nicht. Wer sich den Ausblick auf das Jahr 2015 genau angesehen hatte, wusste, dass diese Segmente weiteres Enttäuschungspotenzial in sich bergen. GodmodeTrader hatte Mitte März in einem ausführlichen Artikel darüber berichtet. Das Management sprach sogar davon, man rechne mit "deutlichen Rückgängen in der Leistung" bei beiden Sparten.

Aufgrund des enttäuschenden ersten Quartals kann Bilfinger auch die Gesamtjahresprognose nicht mehr aufrecht erhalten. Das Management rechnet nun mit einem erheblichen Rückgang des bereinigten EBITA gegenüber dem Vorjahreswert von 270 Mio. €. Die Aktie gerät stark unter Druck. Auch die Meldung, dass zum 1. Juni Per Utnegaard den Chefposten übernehmen wird, sorgt für keine Kursberuhigung.

Die Charttechnik rückt an einem solchen Tag natürlich in den Hintergrund. Zumindest am 61,8%-Fibonacci-Retracement über die Aufwärtsstrecke von Dezember bis April stabilisiert sich der Kurs etwas. Der Rückfall unter 52,00 Euro hat das bis dato eigentlich ansprechende mittelfristige Chartbild zerstört. Eine Erholung zurück an die jetzt zum Widerstand mutierte Marke von 52,00 Euro ist denkbar. Neue Verlaufstief könnten indes einen weiteren Rutsch in Richtung 45,10 Euro bewirken.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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