Bild: Geplante Eröffnung des Hauptstadtflughafen BER erneut geplatzt
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Berlin/ Postdam (BoerseGo.de) - Die Kommunikationspolitik um die Eröffnung des neuen Berliner Stadtflughafens BER droht zur Posse zu werden. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge muss die Inbetriebnahme des Hauptstadt-Airports erneut und zum vierten Mal verschoben werden. Die „Bild“-Zeitung meldete am Montag unter Berufung auf interne Unterlagen, dass die Flughafen-Gesellschaft Berlin-Brandenburg vor Weihnachten den geplanten Start in Berlin-Schönefeld für den 27. Oktober 2013 abgesagt hat. Grund seien die Mängel beim Brandschutz. Wegen massiver Baufehler sei die Eröffnung frühestens 2014 möglich. Nachrichtenagenturen sowie die Berliner Tageszeitung B.Z. bestätigten die Meldung.
Die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg hat bisher noch nicht öffentlich Stellung zu der abermaligen Terminverschiebung bezogen. Der Vorsitzende des Flughafen-Untersuchungsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus, Martin Delius (Piraten), kritisierte die Informationspolitik der Betreibergesellschaft. Es habe sich bereits seit Wochen abgezeichnet, dass eine Eröffnung in diesem Jahr unrealistisch sei, sagte Delius am Sonntag. Sollten sich die Berichte bestätigen, dürfte dies auch den Druck auf die Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Klaus Wowereit (SPD) und Matthias Platzeck (SPD), erhöhen. Wowereit ist Vorsitzender des Flughafen-Aufsichtsrates, Platzeck sein Stellvertreter.
Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus wollen noch in dieser Woche eine Sondersitzung beantragen und einen Misstrauensantrag gegen Wowereit stellen. Dies kündigte Fraktionschefin Ramona Pop am Sonntagabend in einem Radiointerview an. Wowereit soll nach Informationen der „Bild“-Zeitung Ende November der Berliner SPD seinen Rücktritt angeboten haben, falls der Flughafen-Start 2013 platzt.
Der Eröffnungstermin für Schönefeld verzögerte sich bereits dreimal um insgesamt zwei Jahre. Die Folge sind Mehrkosten von über 1,2 Milliarden Euro. Die Gesamtkosten des Flughafenbaus belaufen sich damit bislang auf insgesamt 4,3 Milliarden Euro.
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