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16:10 Uhr, 02.11.2020

"Big Tech"-Aktien ziehen nicht mehr: Was ist da los?

Unternehmen wie Apple, Facebook und Microsoft haben ihre Zahlen präsentiert. Anleger reagierten mit Verkäufen, obwohl die Gewinne rekordverdächtig waren.

Erwähnte Instrumente

  • Apple Inc.
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    Kursstand: 108,900 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Microsoft Corp.
    ISIN: US5949181045Kopiert
    Kursstand: 202,470 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Apple Inc. - WKN: 865985 - ISIN: US0378331005 - Kurs: 108,900 $ (NASDAQ)
  • Microsoft Corp. - WKN: 870747 - ISIN: US5949181045 - Kurs: 202,470 $ (NASDAQ)

Ob man Unternehmen wie Amazon wirklich als Tech Unternehmen bezeichnen kann, sei dahingestellt. Unter Anlegern werden sie in einen Korb geworfen. Seit einiger Zeit gibt es sogar den FANG+ Index, der Big Tech abbilden soll.

Die Aktien dieser Unternehmen sind in den letzten Jahren gut gelaufen und konnten vor allem in den letzten Monaten einen Rekord nach dem nächsten feiern. Apple war zeitweise 2,3 Billionen Dollar wert. Das ist mehr als zweimal so viel wie der gesamte Dax.

Apple Inc.
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    Nasdaq
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Die Rekordjagd schien gar nicht mehr zu stoppen. Seit zwei Monaten stockt der Trend und scheint sich sogar umzukehren. Dies ist insbesondere unter den aktuellen Umständen verwunderlich. Die zweite Coronawelle legt die Nordhalbkugel wieder teilweise lahm. Da sollten gerade Firmen wie Microsoft gefragt sein.

Microsoft Corp.
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    Nasdaq
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Stattdessen kam es nach Veröffentlichung der Quartalszahlen zu einem Abverkauf der Aktien. Nur Alphabet konnte sich dem Trend entziehen. Hohe Gewinne allein reichen nicht mehr aus, um die Aktien zu stützen. An Gewinnen mangelt es dabei nicht. Facebook, Amazon, Apple, Alphabet, Microsoft und Netflix erzielten im abgelaufenen Quartal den zweithöchsten Quartalsgewinn der Geschichte (Grafik 1).


Der Gewinn erreichte 53 Mrd. Dollar. Zusammen mit den drei vorherigen Quartalen machten sie auf Jahressicht einen Gewinn von 186 Mrd. Das half alles nichts. Das liegt nicht etwa daran, dass die Unternehmen plötzlich nicht mehr gut sind. Es sind hervorragende Unternehmen, die auch langfristig hohe Gewinne einfahren dürften.
Es liegt nicht am Geschäftsmodell. Es liegt einfach nur an der Bewertung. Die Marktkapitalisierung ist parabolisch angestiegen, die Gewinne sind es nicht (Grafik 2). Dadurch ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf den höchsten Stand seit mehr als 15 Jahren gestiegen (Grafik 3).

Die Gewinne müssen erst einmal in die Marktkapitalisierung hineinwachsen. Die Marktkapitalisierung ist in den letzten fünf Jahren doppelt so schnell gestiegen wie der Gewinn. Nun ist die Bewertung einfach sehr hoch. In drei bis fünf Jahren wäre die Bewertung wieder mehr in Einklang mit dem Markt. Ein KGV von 25-30 erscheint fair. 40 wie derzeit ist viel, zu viel.

Anleger haben selten die Geduld jahrelang zu warten bis die Gewinne nachziehen. Es ist wahrscheinlicher, dass die Marktkapitalisierung sinkt. Bei einem KGV von 30 kann man wieder über Käufe nachdenken.


Viele Anleger wollen nicht hören, dass diese Aktien fallen können. Ob man es nun hören will oder nicht, die Kurse fallen bereits. Da hilft auch eine felsenfeste Überzeugung nichts. Fallende Kurse bedeuten nicht, dass mit den Unternehmen etwas nicht stimmt. Es wird lediglich die Euphorie abgebaut. Das kann viele Monate in Anspruch nehmen.

Clemens Schmale


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  • Bernie
    Bernie

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    12:29 Uhr, 12.01.2021

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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