Kommentar
17:10 Uhr, 06.11.2024

KI: Wenn Software für Hardware ein Problem wird

Microsoft ist ein Softwareunternehmen, Nvidia ein Hardwareunternehmen. Die Zahlen von Microsoft kamen bei Anlegern nicht gut an. Software wird für KI-Hardwarefirmen zum Problem.

Erwähnte Instrumente

  • NVIDIA Corp.
    ISIN: US67066G1040Kopiert
    Kursstand: 143,570 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Microsoft Corp.
    ISIN: US5949181045Kopiert
    Kursstand: 416,790 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • NVIDIA Corp. - WKN: 918422 - ISIN: US67066G1040 - Kurs: 143,570 $ (Nasdaq)
  • Microsoft Corp. - WKN: 870747 - ISIN: US5949181045 - Kurs: 416,790 $ (Nasdaq)

Grundsätzlich waren Microsofts Zahlen vergangene Woche nicht schlecht. Das Unternehmen konnte den Umsatz auf Jahressicht immerhin um 16 % steigern. Der Gewinn stieg um 11 % auf 24,7 Mrd. USD. Microsoft ist auf dem Weg, ein Unternehmen mit 100 Mrd. USD Jahresgewinn zu werden. Der Gewinnanstieg auf 24,7 Mrd. USD war längst überfällig. In den vergangenen fünf Quartalen stagnierte der Gewinn.

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Stagnierender Gewinn, obwohl Microsoft als ein führendes Unternehmen der KI-Revolution gilt, wirft Fragen auf. Die Fragen werden nach und nach beantwortet und es zeigt sich, dass Microsoft trotz hoher Investitionen wachsen kann. Die Kosten steigen allerdings schneller als der Gewinn. Eine Geldmaschine ist KI noch nicht.

Das, zusammen mit dem verhaltenen Ausblick, führte zu Kursverlusten. Die Zahlen von Meta und Apple überzeugten Anleger ebenfalls nicht. Alle drei zusammen sind zwar formal nicht dem Softwaresektor zugeordnet, doch es sagt viel über den Zustand der KI-Revolution aus. Daraus ergibt sich auch ein schwieriges Bild für Hardwareunternehmen wie Nvidia.

Software und Hardware, in diesem Fall Halbleiterunternehmen, schlagen den breiten Markt langfristig deutlich (Grafik 1). Das wird sich auch in den kommenden 20 Jahren kaum ändern. Software und Halbleiter wiederum sind sehr eng korreliert (Grafik 2). Das kann man leicht nachvollziehen. Halbleiter sind die Infrastruktur für Software.

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Bis zu den Quartalszahlen von Microsoft, Apple und Meta war der Softwaresektor im Vergleich zu Halbleitern ungewöhnlich stark. Das ließ darauf hoffen, dass auch Halbleiterwerte aus ihrer Seitwärtskonsolidierung seit Frühjahr nach oben ausbrechen können. Diese Hoffnungen sind vorerst vom Tisch.

Die Softwareunternehmen, auf die es ankommt (vor allem Microsoft), ähneln im Kursverlauf immer mehr den Halbleiterwerten. Microsoft, Meta usw. sind die größten Abnehmer von Nvidia und anderen Unternehmen, die die KI-Revolution vorantreiben. Anleger zeigen durch ihre Reaktion auf die Quartalszahlen, dass sie vom Boom enttäuscht sind.

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Das führt nicht sofort dazu, dass der Hardware-Boom beendet wird. Es zeigt sich allerdings ein bekanntes Muster. Hier sticht Meta hervor. Es ist nur wenige Jahre her, als die Aktie für hohe Investitionen abgestraft wurde. 2023 folgte ein Jahr der Effizienz, um den Aktienkurs zu retten. Investitionen wurden gekürzt.

Bleibt es bei der Enttäuschung der Anleger über den Fortschritt greifbarer Gewinne durch KI, können dieses Mal fallende Aktienkurse bei Softwareunternehmen so viel Druck auf das Management ausüben, dass die Investitionen zurückgefahren werden. Das trifft Nvidia und andere Chiphersteller direkt. Die Würfel sind noch nicht gefallen. Es zeigen sich aber erste Ansätze, dass Kursverluste Softwareunternehmen mittelfristig zu Sparbemühungen zwingen könnten. Wer über Aktien von Halbleiterunternehmen nachdenkt, sollte vor einer Kaufentscheidung einen genauen Blick auf die Kurse von Softwareunternehmen werfen.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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