Kommentar
08:10 Uhr, 04.01.2023

Bernstein kippt um und erhöht reihenweise die Kursziele

Bernstein gehörte mit Abstand zu den größten Bären am Markt für europäische Industriewerte. Bis jetzt. Denn heute Morgen erscheint eine Studie die mit zahlreichen Aufstufungen daherkommt.

Erwähnte Instrumente

  • Siemens AG
    ISIN: DE0007236101Kopiert
    Kursstand: 130,940 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Siemens Energy AG
    ISIN: DE000ENER6Y0Kopiert
    Kursstand: 17,655 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 130,940 € (XETRA)
  • Siemens Energy AG - WKN: ENER6Y - ISIN: DE000ENER6Y0 - Kurs: 17,655 € (XETRA)
  • Schneider Electric SE - WKN: 860180 - ISIN: FR0000121972 - Kurs: 133,900 € (Paris)

Siemens, Schneider Electric, Legrand, der Analyst holt zum Rundumschlag aus und will von seiner Bärenstudie aus dem Juli wohl nichts mehr wissen. Damals stufte er die Siemens-Aktie als klaren Verkauf ein und gab ein Kursziel von nur noch 68 EUR aus. Nachzulesen ist das an dieser Stelle.

Siemens hat geliefert

Mittlerweile hat Bernstein das Kursziel für Siemens wieder auf heute 132 EUR erhöht. Mal eben so. Das Unternehmen hat schließlich starke Zahlen geliefert. Beim Erscheinen der Studie im Juli lag der Kurs bei etwa 98 EUR. Heute werden 131 EUR bezahlt. Die Aktie ist jetzt kein Underperformer mehr, sondern wurde wieder auf Market-Perform nach oben gestuft.

Laut Bernstein seien die konjunkturellen Risiken jetzt plötzlich adäquat eingepreist. Auch die damals genannte Siemens Energy wird wieder bei 14 EUR gesehen, bleibt aber auf Underperform.

Auch bei Kion, deren Kursziel nur von 17 EUR auf 20 EUR steigt, bleibt der Analyst klar bärisch gestimmt. Am meisten profitieren kann wohl Schneider Electric, die französische Version von Siemens. Die Aktie hebt der Analyst von Underperform auf Outperform und sieht ein Kursziel von jetzt 149 EUR.

Es ist typisch, Analysten stufen munter auf und ab. Wer diesen Ratschlägen folgt, wäre genau beim Tief bei Siemens ausgestiegen und müsste jetzt zurückkaufen. Den finanziellen Schaden tragen andere, der Analyst selbst darf diese Papiere ja gar nicht handeln.

Wie auch immer, jedenfalls erwartet Bernstein in Summe eine Normalisierung der Ergebnisse nach der Pandemie. Die schwachen Auftragseingänge seien plötzlich eingepreist, obwohl die Aktien zwischenzeitlich deutlich gestiegen sind. Wie so etwas gehen soll, bleibt wohl den meisten Anlegern ein Rätsel.

Fazit: Danke Bernstein für Nichts. Der größte Bär für deutsche Industrieaktien fällt heute um. Anleger sollte das unbeirrt lassen. Hoffen wir lieber darauf, dass der Analyst nicht punktgenau ein Hoch getroffen hat.

Siemens AG
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