Berichtssaison in der Schweiz: Dividenden steigen 2014 erneut
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Basel (BoerseGo.de) - Ende letzten Jahres hat die US-Zentralbank die Märkte überrascht, indem sie eine Drosselung der monatlichen Wertpapierkäufe (Tapering) kommuniziert hat. Dies war der erste Schritt aus der ultraexpansiven Geldpolitik, welche die Aktienmärkte in den letzten Monaten nach oben getrieben hat und von welcher die Märkte in den letzten Jahren abhängig geworden sind. Trotz der Gefahr des Entzugs der „Droge des billigen Geldes“ haben die Märkte relativ positiv auf das „Tapering“ reagiert. Ben Bernanke stellte klar, dass die Drosselung der Käufe kein Ende der Tiefzinspolitik darstellt. Im Gegenteil: Gemäß der US-Notenbank wird die Nullzinspolitik selbst bei einer raschen Erholung am Arbeitsmarkt fortgesetzt, solange die Inflationsrate klar unter dem Zielwert von zwei Prozent bleibt. Daher dürfte eine erste Leitzinserholung frühestens in der zweiten Hälfte des Jahres 2015 erfolgen, wie Arno Gamboni, Head Portfolio Management bei der Bank J. Safra Sarasin, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
In diesem Tiefzinsumfeld würden Aktienanlagen weiterhin interessant bleiben. Dies gelte insbesondere für Aktien mit hoher Dividendenrendite. Sie stellten eine attraktive Alternative zu den relativ teuren Staatsanleihen dar. Gegenwärtig notiere beispielsweise die Dividendenrendite des SMI mit 2,9 Prozent deutlich über der Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe der Eidgenossenschaft, die bei 1,2 Prozent liegt. Außerdem wiesen Aktien langfristig ein Potenzial für Kursgewinne auf. Darum sei historisch die Dividendenrendite meistens tiefer als die Rendite von Anleihen, heißt es weiter.
„Hohe Dividenden bleiben nicht nur aus Investorensicht attraktiv, auch Unternehmen selbst werden bestrebt sein, weiterhin eine hohe Dividende auszuschütten. Eine hohe Liquidität in den Bilanzen wirft kaum eine Rendite ab. Wir erwarten, dass die Mehrheit der Schweizer Unternehmen 2014 die Dividende erhöhen wird. Wir schätzen eine durchschnittliche Erhöhung von neun Prozent. Noch immer kann über die Hälfte der Schweizer Unternehmen die Ausschüttung als steuerprivilegierte Kapitalrückzahlung vornehmen. Dabei profitieren die Anleger nicht nur von der Rendite selbst. Studien zeigen, dass Investoren in Unternehmen des US Aktien-Index S&P500, die überschüssige Liquidität an ihre Aktionäre zurückführen, mit einer überdurchschnittlichen Aktienkursentwicklung im Vergleich zum Index belohnt wurden. Bei der Auswahl der Titel ist jedoch nicht nur die Höhe der Dividende entscheidend, sondern auch die Qualität der Dividende. Wichtig ist, dass die Dividendenhöhe mittel- und langfristig nachhaltig ist und auf einer gesunden Bilanz und einer stabilen Cashflow-Entwicklung basiert. Deshalb ist eine stetige Überwachung der Positionen notwendig. Ferner sollte die Dividendenrendite nur eines von vielen Investitionskriterien darstellen. Andere Faktoren wie Wachstumsaussichten, Bewertung oder Bilanzqualität spielen eine mindestens ebenso entscheidende Rolle bei der Aktienauswahl“, so Gamboni.
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