Berichtsaison erreicht ihren Höhepunkt
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Die internationalen Aktienmärkte entwickelten sich in der vergangenen Handelswoche überwiegend positiv. Grund dafür waren starke Zahlen vieler Unternehmen. Dabei stach die Aktie von BASF besonders hervor. Weniger erfreulich nahmen die Marktteilnehmer hingegen die überraschende Leitzinserhöhung der Bank of China auf.
USA: Aktien von Fluggesellschaften gefragt
Die amerikanischen Aktienmärkte tendierten in der vergangenen Handelswoche langsam aber stetig nach oben. Positiv wurde unter anderem die Veröffentlichung des Konjunkturberichts der US-Notenbank aufgenommen. Der Fed zufolge sind die wirtschaftlichen Aktivitäten in den USA moderat gestiegen. Die Industrie wachse weiter und die Produktion sowie die Neuaufträge lägen meist höher, hieß es in dem am Mittwoch in Washington veröffentlichten Konjunkturbericht (Beige Book). Die Einschätzung der Gesamtlage fällt somit etwas besser aus als noch im September.
Darüber hinaus verstand sich die Berichtssaison in der vergangenen Woche einmal mehr als Stabilisator. Besonders gefragt waren die Anteilscheine von Fluggesellschaften. Delta Air Lines und US Airways schrieben nach Verlusten vor einem Jahr im dritten Quartal wieder schwarze Zahlen. American Airlines verbuchte gar erstmals seit drei Jahren wieder einen Quartalsgewinn. Grund für die Trendwende ist vor allem die wieder anziehende Nachfrage im Langstreckenverkehr. Dort hatten Geschäftsreisende in der Wirtschaftskrise gespart und so die Erlöse der Fluggesellschaften gedrückt. Nach der Veröffentlichung der überraschend guten Zahlen konnte die Aktie von US Airways 11,4 Prozent zulegen. Delta Airlines kletterte sogar um 15,8 Prozent nach oben. Weniger einheitlich fielen die Daten im Bankensektor aus. Während die Citigroup für das dritte Quartal einen Gewinn von 2,2 Milliarden Dollar auswies und im Wochenvergleich 4,1 Prozent zulegen konnte, gerieten die Aktien der Bank of America unter Druck. Die größte Bankgesellschaft in den USA hat im dritten Quartal einen milliardenschweren Verlust erwirtschaftet, was allerdings auf eine drastische Sonderbelastung zurückzuführen ist. Letztlich verlor die Aktie im Wochenvergleich 4,5 Prozent an Wert.
Insgesamt haben bislang über 100 Unternehmen aus dem S&P 500 haben ihre Zahlen präsentiert. Dabei konnten 85 Prozent die Gewinnerwartungen und 66 Prozent die Umsatzerwartungen der Analysten übertreffen. Experten beschreiben den bisherigen Verlauf der Berichtssaison als überdurchschnittlich gut. Die hohen Erwartungen bergen aber auch Risiken, welche sich negativ auf den Aktienmarkt auswirken könnten. Ein Beispiel dafür bildet der Dividendentitel von Apple. Der Technologieriese konnte im dritten Quartal einen überdurchschnittlichen Gewinn verbuchen. Trotz alledem rutschte die Aktie im Wochenvergleich deutlich ins Minus.
Deutschland: BASF auf Rekordjagd
Auch in Europa hat die Berichtssaison Fahrt aufgenommen. Ähnlich wie in den Vereinigten Staaten konnten überwiegend starke Zahlen präsentiert werden, allen voran BASF, die eine Woche vor dem geplanten Zeitpunkt ihre Zahlen für das dritte Quartal vorlegten. Der weltgrößte Chemiekonzern steuert nach der Wirtschaftskrise auf das beste Jahr der mehr als 140-jährigen Firmengeschichte zu. Für 2010 rechnet der Konzern mit einem Umsatz von rund 63 Milliarden Euro und einem operativen Gewinn von über acht Milliarden Euro. Die Aktie verteuerte sich daraufhin um 3,5 Prozent.
Konjunkturell fiel das Bild jedoch gemischt aus. Der ifo-Geschäftsklimaindex hat sich im Oktober 2010 erneut verbessert. Wie das ifo Institut am Freitag mitteilte, erhöhte sich der Index auf 107,6 Punkte, nach 106,8 Punkten im Vormonat. Dazu trug vor allem eine verbesserte Geschäftserwartungskomponente bei. Dementgegen standen die ZEW-Konjunkturerwartungen. Der Index ging auf minus 7,2 Punkte von minus 4,3 Zählern im Vormonat zurück. Damit weicht die Meinung der Finanzanalysten stark von den Einkaufsmanagern in den Unternehmen ab. Es bleibt also abzuwarten, ob sich das Wachstum in den kommenden sechs Monaten abschwächt. Nichtsdestotrotz hielt die positive Stimmung am deutschen Aktienmarkt an. Auf Wochensicht gewann der Dax 1,8 Prozent an Wert und übersprang dabei die Marke von 6.600 Punkten.
China: Überraschende Zinserhöhung
In China fiel das Wochenplus mit knapp einem Prozent etwas geringer aus. Zwischenzeitlich erwies sich hier die überraschende Leitzinserhöhung der Bank of China, nicht nur für die dortige Börse, als Belastungsfaktor. Dabei wurde der Zinssatz für einjährige Kredite von 5,31 Prozent um 25 Basispunkte auf 5,56 Prozent erhöht. Zuletzt hatte die Chinesische Notenbank Ende 2007 die Leitzinsen angehoben. Mit dem Zinsschritt soll der anziehenden Inflation Einhalt geboten werden. Beachtung fand auch das chinesische Wirtschaftswachstum im dritten Quartal. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 9,6 Prozent an. Damit schwächte sich das Wachstum zwar weiter ab, die befürchtete harte Landung blieb aber aus.
Ausblick
In dieser Woche steht eine Vielzahl von Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an. Besondere Bedeutung dürfte dabei der ersten Schätzung zur Entwicklung der US-Wirtschaftsleistung zukommen.
Darüber hinaus erreicht die Berichtssaison nun auch in Europa ihren Höhepunkt. So wird eine Reihe von Unternehmen ihr Zahlenwerk präsentieren. Darunter auch die Deutsche Bank, Daimler und Bayer.
Quelle: Union Investment
Gegründet im Jahr 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 169,8 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 31. März 2010, davon 108,0 Milliarden Euro in Publikumsfonds. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4,6 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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