Bei Schwellenländeraktien kommt es auf die freien Cashflows an
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London (Godmode-Trader.de) - Auch wenn die Berichtssaison in den Emerging Markets noch einige Wochen läuft, zeichnet sich bereits ein Trend ab: „Stärker als in früheren Jahren tritt die unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklung einzelner Länder zutage“, sagt Rasmus Nemmoe, Portfoliomanager bei LGM Investments, einer Tochter von BMO Global Asset Management. Nemmoe sieht, dass sich beispielsweise die stark gefallenen Rohstoffpreise sehr unterschiedlich auf einzelne Länder auswirkten. Während die Volkswirtschaften zahlreicher ölexportierender Staaten stark unter dem Preisverfall litten, profitierten viele Rohstoffimporteure von den günstigeren Preisen.
Doch auch unter diesen Ländern gebe es große Unterschiede. So importierten etwa China und Indien Rohstoffe und sollten durch die günstigen Preise wirtschaftliche Vorteile haben. Dennoch verlangsame sich das chinesische Wirtschaftswachstum, da die Volkswirtschaft sich in einem Transformationsprozess weg von einer stärker investitionsgetriebenen Wirtschaft hin zu einer stärker konsumgetriebenen Wirtschaft befinde. Dieser tiefgreifende wirtschaftliche Wandel werde sich irgendwann auch in breiteren Aktienmärkten widerspiegeln. Ständige staatliche Eingriffe, undurchsichtige Unternehmensstrukturen, angespannte Bilanzen und fehlende Transparenz bei unternehmerischen Entscheidungen seien häufig die Faktoren, die gegen ein Investment sprächen. „Bevor nicht eine wesentliche Veränderung bei der Zusammensetzung der gelisteten chinesischen Unternehmen erkennbar wird, bleiben wir hier zurückhaltend“, so Nemmoe. Im Unterschied dazu beschleunige sich das Wirtschaftswachstum in Indien; viele indische Unternehmen hätten durch gesunkene Rohstoffpreise bessere Produktionsbedingungen. „An den Beispielen Indien und China zeigt sich, dass es bei Schwellenländerinvestments auf eine sehr genaue Analyse ankommt“, sagt Nemmoe. Da sich die einzelnen Länder, Regionen und Unternehmen sehr unterschiedlich entwickeln würden, sei bei der Aktienauswahl der Bottom-up-Ansatz erfolgsentscheidend.
Bei allen länderspezifischen Unterschieden sind laut Nemmoe bei der Aktienauswahl auf einige Konstanten zu achten: Er kaufe nur Unternehmen, die dauerhaft einen hohen freien Cashflow generieren können. „Für uns ist eine stabile Dividende ein Indikator dafür, dass Unternehmen in der Lage sind, freie Cashflows zu generieren“, so Nemmoe weiter. Anleger, die nur auf Dividenden als alternative Renditequelle im aktuellen Niedrigzinsumfeld setzen und nur deshalb investieren, dürften langfristig enttäuscht werden. Sinnvoller sei es, die Dividendenrendite innerhalb einer Anlagestrategie als zusätzliche Gewinnquelle zu interpretieren und diesen Vorteil opportunistisch zu nutzen, so Nemmoe.
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