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Kommentar
12:40 Uhr, 09.07.2025

Bei Liz Truss ging das Experiment in die Hose

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US-Zölle hinterlassen Bremsspuren

In den US-Inflationszahlen sucht man die Auswirkungen der Erhöhungen der US-Einfuhrzölle zwar vergeblich, aber in der deutschen Außenhandelsstatistik haben die US-Zollerhöhungen Bremsspuren hinterlassen. Die deutschen Warenausfuhren sanken im Mai - in saisonbereinigter Rechnung - um 1,4 % im Monatsvergleich und damit stärker als allgemein erwartet. Die meisten deutschen Exporte gingen im Mai 2025 in die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden kalender- und saisonbereinigt 7,7 % weniger Waren exportiert als im April 2025. Damit sanken die Exporte in die Vereinigten Staaten auf 12,1 Mrd. Euro, das war der niedrigste Wert seit März 2022 (11,9 Mrd. Euro). Damit haben sich die guten Zahlen aus dem ersten Quartal bereits deutlich relativiert. Es zeichnet sich ab, dass das erste Quartal von Vorzieheffekten in Erwartung auf eine deutliche Erhöhung der US-Importzölle profitierte. Bereits im zweiten Quartal dürfte sich dies wieder umkehren. Da aber auch die Importe zurückgehen und der Handelsbilanzsaldo sich somit nur wenig verändern dürfte, sollte sich die Wirkung auf die Wirtschaftsleistung Deutschlands im zweiten Quartal in Grenzen halten.

Unternehmer applaudieren OBBBA

Der Stimmungsindikator des US-Verbandes der Kleinunternehmer ging im Mai zwar um 0,2 Punkte auf 98,6 Punkte zurück. Damit verharrt der Indikator aber über seinem langjährigen Mittel. Die Kleinunternehmer nannten Steuern als ihr größtes Problem, klagten jedoch auch über einen Fachkräftemangel und steigende Arbeitskosten. Angesichts dessen applaudierte der Verband der Kleinunternehmer US-Präsident Donald Trump und dem US-Kongreß für die Verabschiedung des "One Big Beautiful Bill Act (OBBBA)" genannten Gesetzespaket. Dadurch besteht für Kleinunternehmen insbesondere der Steuerrabatt in Höhe von 20 % fort. Vor diesem Hintergrund ist für Juli mit einer Aufhellung der Stimmung unter den Kleinunternehmen zu rechnen. Dass das Gesetzespaket die Verschuldung des Zentralstaates nach Berechnungen des "Committee for a Responsible Federal Budget" von rund 96 % des BIP im Fiskaljahr 2024 bis auf 127 % des BIP im Fiskaljahr 2034 emporschnellen lassen wird, wird dabei geflissentlich ignoriert. Die britische Premierministerin Liz Truss erlitt im Jahr 2022 mit ihrem Plan schuldenfinanzierter Steuersenkungen Schiffbruch. Emporschnellende Renditen auf britische Staatsanleihen und ein Absturz des Pfundes führten zu ihrem Rücktritt. Bislang schützt noch die Stellung des US-Dollar als Weltreservewährung Donald Trump davor, seinen "Liz Truss-Moment" erleben zu müssen. Besser, er hört auf, am Greenback zu sägen.

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