Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Zölle bremsen Börsen aus
Die Börsenbarometer S&P 500 und Nasdaq erreichten gestern zwischenzeitlich neue Allzeithochs - hauptsächlich aufgrund solider Gewinne großer Tech-Konzerne. Die Börsen in Europa konnten der Rekordjagd allerdings nicht folgen. Im Fokus standen uneinheitliche Konzernbilanzen sowie die weiteren Entwicklungen im globalen Zollstreit. Der DAX notierte letztendlich 0,8 % tiefer bei 24.065 Punkten. Der Euro Stoxx 50 rutschte um 1,4 % auf 5.320 Zähler ab. Zuvor hatten sie zeitweise um jeweils rund ein halbes Prozent zugelegt. In der Nacht auf heute sollte eigentlich die Frist für Verhandlungen im Handelsstreit enden. Doch US-Präsident Trump veröffentlichte heute Nacht neue Details, darunter eine Reihe neuer Zollsätze, die für rund 70 Länder neue Sätze von 15 % bis 40 % vorsehen und laut der Exekutivanordnung Trumps erst ab dem 7. August greifen. Auf den Kurstafeln der Börsen in Fernost stehen heute Morgen überwiegend negative Vorzeichen. Auch die vorbörsliche Indikation für den DAX lässt vorerst keinen grünen Start in den heutigen Tageshandel erwarten. Zum Monatsauftakt kommt hinzu, dass die DAX-Performance während der Sommerpausen der vergangenen 24 Jahre tendenziell negativ war. Für den August betrug die durchschnittliche Performance seit 2000 circa -1,7 %.
Wirtschaftsflaute erreicht den Ausbildungsmarkt
Nach zwei Jahren der Rezession befindet sich Deutschland im dritten Jahr der Wirtschaftsschwäche. Bereits seit 2023 spiegelt sich die konjunkturelle Flaute auch im Arbeitsmarkt wider. Die Zahl der Erwerbslosen legte im Juli deutlich um 65.000 auf 2,97 Mio. zu, wie die Bundesagentur für Arbeit gestern mitteilte. Gleichzeitig erhöhte sich die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 6,3 %. Neben der beginnenden Sommerpause sind die Unternehmen weiterhin tendenziell sehr zurückhaltend bei der Meldung neuer Stellen. Zudem erreicht die ausbleibende Erholung allmählich auch den Ausbildungsmarkt. So plant rund jedes vierte Unternehmen in diesem Jahr seine Ausbildungsplätze zu reduzieren. Dies zeigt eine gestern veröffentlichte DIHK-Umfrage, die auf Antworten von rund 15.000 Betrieben basiert. Nur 15 % planen mit einer Ausweitung und 59 % mit einer gleichbleibenden Zahl an Ausbildungsplätzen. Die aktuelle Situation führt langfristig zum Problem, dass der Mangel an Auszubildenden heute den Fachkräftemangel von morgen verstärkt.
US-Arbeitsmarkt im Fokus
Heute steht vorrangig der US-amerikanische Arbeitsmarkt auf der Agenda. Im Konsens rechnen die Prognostiker damit, dass die US-Wirtschaft im Juli gerade einmal 110.000 Stellen neu besetzt hat (Beschäftigungsveränderung ohne den Agrarsektor). Dies würde den niedrigsten Wert im laufenden Jahr markieren. Gleichzeitig könnte sich die Arbeitslosenquote im Juli leicht von 4,1 % auf 4,2 % erhöhen. Der US-Arbeitsmarkt präsentiert sich somit in Summe trotz zeitweiliger Schwächesignale widerstandsfähig. Aus volkswirtschaftlicher Sicht besteht für die US-Währungshüter somit kein Handlungsdruck, mit baldigen Zinssenkungen die Konjunktur zu stützen. Zudem dürfte sich die Stimmung in der US-Industrie im Juli aufgehellt haben. Unseren Prognosen zufolge könnte der Einkaufsmanagerindex ISM den kontraktiven Bereich bei 49 Zählern verlassen und bei einem Juli-Stand von 52 Punkten in den expansiven Bereich bewegen.
Wichtige HinweiseDiese Publikation richtet sich ausschließlich an Empfänger in der EU, Schweiz und Liechtenstein. Diese Publikation wird von der LBBW nicht an Personen in den USA vertrieben und die LBBW beabsichtigt nicht, Personen in den USA anzusprechen. Aufsichtsbehörden der LBBW: Europäische Zentralbank (EZB), Sonnemannstraße 22, 60314 Frankfurt am Main und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn / Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt. Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihre Anlageberaterin oder -berater. Wir behalten uns vor, unsere hier geäußerte Meinung jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern. Wir behalten uns des Weiteren vor, ohne weitere Vorankündigung Aktualisierungen dieser Information nicht vorzunehmen oder völlig einzustellen. Die in dieser Ausarbeitung abgebildeten oder beschriebenen früheren Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen stellen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Wertentwicklung dar. HerausgeberLandesbank Baden-Württemberg Am Hauptbahnhof 2 70173 Stuttgart |