Kommentar
15:50 Uhr, 29.04.2011

Beamte sollten sparen...

Montag:
Ostermontag - Feiertag

Die Zahl der Hausverkäufe ist in den USA im März auf 300.000 angestiegen. Erwartet wurden 265.000 bis 280.000 Hausverkäufe. Im Monat zuvor waren 270.000 Hausverkäufe registriert worden. Damit wurde die zuvor veröffentlichte Zahl von 250.000 nach oben revidiert.

Dienstag:

Zum Stichtag 1. Januar 2011 gab es beim Bund rund 126 600 Pensionäre und Pensionärinnen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse der Versorgungsempfängerstatistik weiter mitteilt, waren das 0,7 % mehr ehemalige Beamte und Beamtinnen beziehungsweise Berufssoldaten und -soldatinnen als ein Jahr zuvor. Ebenfalls im Januar 2011 bezogen rund 47 400 Hinterbliebene Leistungen aus dem öffentlich-rechtlichen Alterssicherungssystem des Bundes (-1,2 % gegenüber dem Vorjahr).

Unser Kommentar:

In der Haut von Staatsdienern im Ruhestand möchte man nicht stecken: Wer heutzutage im Alter auf Zahlungen aus staatlichen Pensionskassen angewiesen ist, der sollte sich warm anziehen. In Zeiten leerer Kassen sparen die Regierungen immer zuerst dort, wo es am einfachsten ist – und das sind unter anderem die Staatsdiener.

Freilich gibt es kaum einen Ausweg: Wer sich jahrelang für den Staat krumm gelegt hat , der ist davon ausgegangen, dass er im Alter abgesichert ist und wird nur in den seltensten Fällen privat vorgesorgt haben.

Grundsätzlich wird der Staat natürlich auch in Zukunft für seine Beamten und Ruheständler zahlen - nur das Niveau wird aller Voraussicht nach sinken, und zwar deutlich. Darauf muss man sich einstellen, um keine böse Überraschung zu erleben. Hierzu passt auch die folgende Meldung:

Im Jahresvergleich ist das öffentliche Defizit in der EU um 6,0 % des BIP gestiegen nach zuvor 6,3 %. Gemessen am BIP ist der öffentliche Schuldenstand im Euroraum von 79,3 % (Ende 2009) auf 85,1 % (Ende 2010) gestiegen und in der EU 27 von 74,4 % auf 80,0 %.

Der US-amerikanische Case Shiller Home Price Index notiert im Februar bei -3,33. Einen Monat zuvor hatte der Index noch bei -3,10 % gestanden. Damit wurde der Vormonatswert von -3,06 % nach unten revidiert.

Der US-amerikanische Vertrauensindex notiert im April bei 65,4. Erwartet wurde er im Bereich 64,4 bis 65,0. Im Vormonat hatte er bei 63,8 notiert. Damit wurde die ursprüngliche Veröffentlichung von 63,4 nach oben revidiert.

Mittwoch:

Der australische Verbraucherpreisindex ist im März-Quartal um 1,6 % gestiegen. Im Vergleich zum entsprechenden Quartal des Vorjahres ist der Index für die Konsumentenpreise um 3,3 % geklettert.

Die Zahl der Neuzulassungen bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 t ist in der EU im März verglichen mit dem Vorjahr um 5,7 % gestiegen. Gleichzeitig kletterten die Neuzulassungen bei den Nutzfahrzeugen über 3,5 t um 44,5 %. Bei den Lastkraftwagen über 16 t wurde ein Anstieg der Zulassungen um 58,6 % registriert, während bei Bussen über 3,5 t auf das Jahr gesehen 13,0 % weniger Zulassungen zu verzeichnen waren.

Die Ausgaben je Schüler an den öffentlichen Schulen in Deutschland lagen im Jahr 2008 bei 5.100 Euro. Im Jahr 2007 hatten die Ausgaben noch bei 5.000 Euro gelegen.

Der für Mai vorausberechnete GfK Konsumklimaindex notiert bei 5,7 Punkten nach 5,9 Punkten im Vormonat.

Der Konjunkturerwartungsindex ist im Berichtsmonat um 2,2 Punkte auf 47,3 zurückgegangen. Der Index für die Einkommenserwartung liegt aktuell bei 35 Punkten und damit 5,5 Zähler unter dem letzten Stand. Die Anschaffungsneigung war dagegen stabil mit 34,2 nach zuvor noch 34,3 Punkten.

Unser Kommentar:

Während der Einzelhandelsumsatz fällt, soll das Konsumklima angeblich steigen, wie die Gesellschaft für Konsumforschung uns versichert? Da kann man nur sagen: Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.

Das britische Quartalswachstum liegt im ersten Quartal gemäß der ersten offiziellen Schätzung bei 0,5 %. Auf Jahressicht ist die Wirtschaftsleistung im Vereinigten Königreich um 1,8 % gestiegen.

Der britische Dienstleistungsindex fiel in den letzten drei Monaten bis Februar um 0,3 % nach einem Rückgang von 0,5 % zuvor.

Im Monatsvergleich sind die Auftragseingänge in der Euro-Zone im Februar um 0,9 % gestiegen nach zuvor 1,2 %. Im Jahresvergleich sind die Auftragseingänge um 21,3 % geklettert nach +20,9 %.

Die US-amerikanischen MBA Hypothekenanträge fallen um 5,6 % im Vergleich zur Vorwoche.

Die US-amerikanischen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sind im März um 2,5 % gestiegen . Erwartet wurde hingegen ein Plus im Bereich von 1,9 bis 3,0 %. Im Vormonat waren die Auftragseingänge bei den langlebigen Wirtschaftsgütern noch um 0,7 % geklettert. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten -0,6 % ins Plus revidiert.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 6,2 Mio. Barrel gestiegen, nach zuvor -2,3 Mio. Barrel.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 2,5 Mio. Barrel verringert, nach zuletzt einem Minus in Höhe von 1,6 Mio. Barrel.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 1,8 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor -2,5 Mio. Barrel.

Der Offenmarktausschuss der Fed belässt die Zinsen unverändert.

Donnerstag:

Die Schätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zur Konjunkturentwicklung im ersten Quartal 2011 in Deutschland liegt bei 0,9 %, verglichen mit 0,4 % im Vormonat. Für das zweite Quartal 2010 rechnet das DIW mit einem Wachstum von 0,6 %.

Die deutschen Einfuhrpreise sind im März zum Vorjahr um 11,3 % gestiegen nach zuletzt +11,9 %. Im Monatsvergleich sind die Preise auf der Importseite um 1,1 % geklettert nach zuvor +1,1 %. Ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse ist der Index der deutschen Einfuhrpreise auf Jahresbasis um 7,7 % gestiegen. Gegenüber dem Vormonat blieb der Index stabil.

Die Ausfuhrpreise haben in Deutschland zum Vorjahresmonat um 4,9 % angezogen nach zuletzt +5,4 %. Auf Monatssicht legten die deutschen Exportpreise mit +0,3 % zu nach +0,4 % im Monat zuvor.

Der deutsche Großhandelsumsatz ist im 1. Quartal 2011 gegenüber dem Vorjahresmonat nominal um 14,0 % gestiegen, real gleichzeitig um 4,9 % geklettert.

Die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in Deutschland liegt im März gemäß der ILO-Arbeitsmarktstatistik bei 40,48 Mio. und damit um 1,4 % über dem Vorjahresniveau. Zum Vormonat kletterte die Zahl der Erwerbstätigen um 0,4 %. Auch saisonbereinigt blieb ein Plus von 0,1 %.

Die Zahl der Erwerbslosen lag im März bei 2,73 Mio. und damit 15,3 % unter dem März-Stand von 2010. Die Erwerbslosenquote für März liegt bei 6,3 %.

Im März 2011 verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ist die Erwerbstätigkeit in Deutschland insgesamt um 1,4 % auf 40,482 Mio. gestiegen. Im Monat zuvor war die Zahl der Erwerbstätigen um 1,4 % gestiegen.

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Deutschland im April saisonbereinigt um 37.000 zurückgegangen, ohne Bereinigung sinkt die Zahl um rund 132.000 auf 3,078 Mio.. Das sind 321.000 weniger als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sinkt demnach im April auf 7,3 %.

Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt ist nach erster offizieller Schätzung im ersten Quartal um 1,8 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 0,5 bis 1,7 %. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum bei 3,1 % gelegen.

Die persönlichen Ausgaben für den Konsum ("Personal Consumption Expenditures", PCE) sind laut erster öffentlicher Schätzung in der Jahresrate um 2,7 % gestiegen nach 4,0 % im Quartal zuvor.

Der Chain Deflator hat um 1,9 % zugelegt. Gerechnet wurde mit einem Plus im Bereich 2,0 bis 2,4 % nach zuvor noch 0,4 %.

Der US-amerikanische Chicago Fed National Activity Index notiert für März bei +0,26. Im Monat zuvor hatte er noch bei +0,16 gestanden. Damit wurde der Vormonatswert von -0,04 nach oben revidiert.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 429.000 gestiegen. Erwartet wurden 390.000 neue Anträge nach zuvor 404.000 (revidiert von 403.000).

Unser Kommentar:

Die Zwischenerholung auf dem US-Arbeitsmarkt scheint schon wieder vorbei zu sein: Die Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe steigen wieder deutlich an. Mit fast 430.000 Anträgen bewegen sich die Werte jetzt wieder auf Krisenniveau. Für den nahenden Sommer ist das kein gutes Zeichen: Sollte die Konjunktur in den USA wieder größere Probleme bekommen, ist es mit dem Aufwärtstrend an den Börsen spätestens im Herbst vorbei.

Der US-amerikanische Index zu den anstehenden Hausverkäufen ist im März um 5,1 % auf 94,1 gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg um rund 0,0 bis 1,7. Im Vormonat hatte der Index revidiert bei 89,5 gestanden.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 31 Bcf auf 1.685 Bcf gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 47 Bcf geklettert, im Vorjahr hatten sie bei 1.900 Bcf gelegen.

Freitag:

Der deutsche Einzelhandelsumsatz ist im März gegenüber dem Vorjahr nominal um 2,0 % gefallen nach zuvor +3,4 % (revidiert von 3,0 %),real war ein Rückgang um 3,5 % zu verzeichnen, nach zuletzt noch 1,5 % (revidiert von 1,1 %).

Im kalender- und saisonbereinigten Vergleich zum Vormonat ist der Umsatz des Einzelhandels um nominal 1,8 % gesunken nach zuletzt noch 0,8 %, real um 2,1 % zurückgegangen nach -0,3 % im Vormonat.

Die tariflichen Monatsverdienste sind im ersten Quartal 2011 um 0,9 % gestiegen und lagen damit unter dem Anstieg der Verbraucherpreise von 2,0%.

Die Geldmenge M3 ist im März-Jahresvergleich in der Euro-Zone um 2,3 % gestiegen nach zuvor 2,0 %. Das Dreimonatsmittel des M3-Wachstums liegt bei 2,0 % nach zuletzt 1,8 %.

Die Geldmenge M1 ist im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahr in der Euro-Zone um 3,0 % geklettert nach +2,9 % im Vormonat. Der Durchschnitt der letzten drei Monate liegt hier bei 3,0 %.

Die Kreditvergabe im privaten Sektor ist gleichzeitig in der Euro-Zone gegenüber dem Vorjahr um 2,5 % gestiegen nach einem 2,6 % Anstieg im Monat zuvor. Mit der aktuellen Veröffentlichung liegt das Dreimonatsmittel bei 2,5 %.

Die offizielle Vorabschätzung für die Inflation in der Eurozone für April geht von einer Jahresteuerung von 2,8 % aus. Im Monat zuvor hatte die Jahresteuerung bei 2,7 % gelegen.

Der Gesamtindex für alle EU Mitgliedsstaaten notiert im Berichtsmonat bei 106,2 nach zuvor 107,3. Das Industrievertrauen liegt zur selben Zeit bei 5,8 nach zuletzt 6,7, während das Verbrauchervertrauen bei -11,6 notiert, nach -10,6 im Monat zuvor.

Die Arbeitslosenquote in der Euro-Zone bleibt im März bei 9,9 %. Bereits im Vormonat hatte sie bei 9,9 % gelegen.

Das schweizerische KOF Konjunkturbarometer für April notiert bei 2,29 nach 2,24 im Vormonat und 2,19 im Monat davor.

Die persönlichen Auslagen sind in den USA im März um 0,6 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich von 0,7 %. Im Vormonat waren die persönlichen Auslagen um 0,9 % gestiegen. Damit wurde der Vormonatswert von 0,5 % nach oben revidiert.

Die persönlichen Einkommen sind in den Vereinigten Staaten im März um 0,5 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,3 %. Im Vormonat waren die Einkommen um 0,4 % geklettert. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 0,4 % unrevidiert belassen.

Der US-amerikanische Arbeitskostenindex ist im ersten Quartal um 0,6 % gestiegen nach zuvor 0,4 %. Gerechnet worden war mit einem erneuten Anstieg in Höhe von 0,5 %.

Wie wir die Börsenlage einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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