Baurohstoff Kies - Versorgungsengpässe nehmen zu
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Kies ist der wichtigste heimische Baurohstoff. Während Sand in Deutschland fast überall in ausreichendem Maße zur Verfügung steht, ist die Versorgungssituation bei Kies deutlich angespannter. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR).
Kies ist aus geologischen Gründen seltener als Sand, der Bedarf aber weitaus höher. Kies wird vor allem für die Betonproduktion benötigt. „Bei allen Baurohstoffen, insbesondere aber bei Kies und auch gebrochenen Natursteinen (Schotter, Splitt) gibt es bereits seit einiger Zeit Versorgungsengpässe“, schreiben die BGR-Experten. Im Jahr 2016 seien erstmals in Hamburg, im Folgejahr dann auch im Ruhrgebiet Versorgungsengpässe bei Baurohstoffen für den Straßenbau aufgetreten. Diese hätten sich im Jahr 2018 auf den Hochbau im Ruhrgebiet sowie in die Großräume Mannheim-Karlsruhe und Berlin/Potsdam ausgeweitet. „Mittlerweile werden auch in anderen Regionen, so z. B. in Teilen Niedersachsens und Bayerns, Aufträge für größere Baumaßnahmen nicht mehr angenommen, Stammkunden vorrangig versorgt und Kiesmengen nach Verfügbarkeit zugeteilt. „Die Situation wird sich deutschlandweit weiter verschärfen, da die Ursachen fortbestehen“, so der Hauptautor der Studie, Harald Elsner.
Ein anderes Problem laut der BGR: Seit Jahren werden genehmigungsfähige Flächen für die Rohstoffgewinnung nicht in genügender Zahl bereitgestellt. In mehreren Regionen Deutschlands läuft in den nächsten Jahren die Produktion in bedeutenden Kiessand-Lagerstätten aus. Ersatzflächen werden jedoch von den zuständigen Regionalplanungsbehörden nicht in notwendigem Maße ausgewiesen, stattdessen anders überplant sowie laufende Genehmigungsverfahren vor allem auf kommunaler Ebene abgelehnt.
Zurzeit werden in Deutschland im Jahr rund 155 Mio. Tonnen Kies gewonnen. Die Menge an abgebautem Kies ist seit dem Jahr 2012 aufgrund der privaten und öffentlichen Bauinvestitionen um ca. 10 Prozent gestiegen. Die Zahl der Gewinnungsstellen ist seit 1995 um 39 Prozent auf aktuell 1.910 zurückgegangen.
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