Analyse
12:15 Uhr, 24.07.2023

BASLER – Saftige Gewinnwarnung!

Dass das laufende Geschäftsjahr schwächer ausfallen wird als 2022 war bereits klar. Die heute revidierte Jahresprognose hat jedoch äußerst negativ überrascht. Die Basler-Aktie ist heute schwächster Wert im SDAX.

Erwähnte Instrumente

  • Basler AG
    ISIN: DE0005102008Kopiert
    Kursstand: 14,500 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Basler AG - WKN: 510200 - ISIN: DE0005102008 - Kurs: 14,500 € (XETRA)

Der Umsatz ging im ersten Halbjahr 2023 nach vorläufigen um elf Prozent auf 116,1 (VJ 130,8) Mio. EUR zurück. Der Auftragseingang brach sogar um 36 Prozent auf 94,0 (VJ 147,9) Mio. EUR ein. Das EBITDA halbierte sich auf 10,7 (VJ 23,0) Mio. EUR und das Vorsteuerergebnis implodierte um 99 Prozent auf nur noch 0,2 (VJ 14,8) Mio. EUR.

Basler hat unter der Nachfrageschwäche für Ausrüstungsgüter in den Branchen Konsumelektronik, Laborautomation und Logistik vor allem im asiatischen und US-Markt zu kämpfen. Obendrein wirkt sich negativ aus, dass viele Firmen im letzten Jahr ihre Lagerbestände nach oben gefahren haben. Ebenso trübt das inzwischen höhere Zinsniveau die Investitionsbereitschaft vieler Kunden zusätzlich ein.

Auch im kommenden Jahr rechnet das Basler-Management nicht mit einer Erholung der Nachfrage. Aus diesem Grund wurde ein Restrukturierungsprogramm in die Wege geleitet. Im Zuge dessen sollen unter anderem 200 Vollzeitarbeitsplätze im Konzern abgebaut werden. Der größte Teil der Kosten wird nach Unternehmensangaben im dritten Quartal 2023 anfallen.

Restrukturierungskosten verhageln Prognose

Da im zweiten Halbjahr mit weiterhin geringeren Umsätzen gerechnet wird und aufgrund der Einmalaufwendungen für die anstehenden Restrukturierungsmaßnahmen wurde die Jahresprognose zusammengestrichen. Der Konzernumsatzes wird jetzt nur noch zwischen 200 und 215 Mio. EUR erwartet. Ursprünglich wurden zwischen 235 und 265 Mio. EUR in Aussicht gestellt. Anstatt einer Vorsteuermarge von 5 bis 8 Prozent, was einem Ergebnis zwischen rund 12 und 21 Mio. EUR entsprochen hätte, wird nun von einem Vorsteuerverlust zwischen 12 und 20 Mio. EUR ausgegangen! Auch die mittelfristige Planung, welche einen Umsatz von ca. 400 Mio. EUR bis 2025 vorsah, wird jetzt als „zu ambitioniert“ bezeichnet. Eine neue Mittelfristprognose soll erst zur Jahreswende vorgelegt werden.

Fazit: Dass Basler seine Jahresziele eventuell nach unten anpassen würde, war von einigen Marktteilnehmern durchaus erwartet worden. Das Ausmaß der Prognosesenkung gerade beim Ergebnis hat dann aber doch überrascht. Die Basler-Aktie verlor heute zwischenzeitlich um die zehn Prozent, hat sich dann aber wieder etwas erholt. Die Analysten müssen ihre Schätzungen nun überarbeiten, was die Aktie nochmals unter Druck bringen könnte. Ich würde hier nicht ins fallende Messer greifen und die weitere Entwicklung zunächst lieber erst einmal abwarten!

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 272,20 254,12 291,77
Ergebnis je Aktie in EUR 0,71 0,39 0,73
KGV 20 37 20
Dividende je Aktie in EUR 0,14 0,11 0,21
Dividendenrendite 0,97 % 0,76 % 1,46 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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