Analyse
09:20 Uhr, 27.02.2023

BASLER - Abwarten und Tee trinken lautet die Devise

Der Weltmarktführer für Industriekameras hat die Prognose bei Umsatz und Ergebnis für 2022 erfüllt. Weniger prickelnd sieht es hingegen bei den Auftragseingängen aus, die deutlich zurückgingen.

Erwähnte Instrumente

  • Basler AG
    ISIN: DE0005102008Kopiert
    Kursstand: 29,100 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Basler AG - WKN: 510200 - ISIN: DE0005102008 - Kurs: 29,100 € (XETRA)

Über die nachlassende Dynamik beim Auftragseingang hatten wir bereits in unserem letzten Artikel zur Basler AG berichtet. Nach neun Monaten lag das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz noch über der wichtigen Marke von 1. Wie den heute vorgelegten vorläufigen Zahlen zu entnehmen ist, konnte dieser Wert im Gesamtjahr 2022 jedoch nicht gehalten werden.

Auftragseingang lässt merklich nach

Der Konzernumsatz stieg um ca. 27 Prozent auf 272,2 (Vorjahr 214,7) Mio. EUR und lag damit über dem erhöhten Prognosekorridor von 262 bis 270 Mio. EUR. Diese erfreuliche Entwicklung ist auf die zurückgehenden Lieferkettenprobleme im zweiten Halbjahr und die dadurch verbesserte Verfügbarkeit von Komponenten zurückzuführen. Die Auftragseingänge gingen allerdings um 23 Prozent auf 248,4 (VJ 322,5) Mio. EUR zurück, so dass das Book-to-Bill-Ratio auf nur noch 0,91 gesunken ist. Der Auftragsbestand lag zum Jahresende bei 102,5 (VJ 140,9) Mio. EUR.

Aufgrund höherer Beschaffungspreise und Investitionen in den Aufbau des Geschäfts verharrte das Vorsteuerergebnis mit 28,3 (VJ 28,0) Mio. EUR trotz des Rekordumsatzes nur auf dem Niveau des Vorjahres. Die EBT-Marge lag mit 10,4 (VJ 13,0) Prozent immerhin noch am unteren Ende der in Aussicht gestellten Range von 10 bis 12 Prozent.

Der Rückgang des freien Cashflows auf minus 31,8 (VJ 10,0) Mio. EUR überrascht nicht, da Basler aufgrund der Materialknappheit die Bevorratung entsprechend erhöht hat. Außerdem belasteten Kaufpreiszahlungen für Unternehmenserwerbe den Cashflow.

Aussichten für 2023 bislang verhalten

Da die Auftragseingänge auch im laufenden Jahr bislang weiter schwächeln, geht der Basler-Vorstand aktuell von einer zurückhaltenden Entwicklung im Geschäftsjahr 2023 aus. Die genaue Jahresprognose wird mit dem geprüften Jahresabschluss Ende März veröffentlicht.

Fazit: Es hatte sich bereits angedeutet, dass Basler den Vorjahresrekord beim Auftragseingang aus 2022 nicht wird toppen können. Der Rückgang war daher keine Überraschung. Auch wenn derzeit noch keine dezidierte Prognose für 2023 vorliegt, zeichnet sich ab, dass das laufende Geschäftsjahr schwieriger werden könnte. Vor einem Investment in die Basler-Aktie würde ich auf alle Fälle erst mal den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr abwarten und am besten auch noch die Entwicklung im ersten Quartal.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 272,20 291,00 333,00
Ergebnis je Aktie in EUR 0,77 0,81 1,01
KGV 38 36 29
Dividende je Aktie in EUR 0,23 0,24 0,29
Dividendenrendite 0,79 % 0,82 % 1,00 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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