Bargeldreform in Indien hat massive Auswirkungen
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Neu Delhi (Godmode-Trader.de) - In Indien führt die überraschend eingeführte Bargeldreform zum massiven Veränderungen. Die Behörden hatten ab 9. November 500- und 1.000-Rupienscheine aus dem Verkehr gezogen. Damit werden 85 Prozent der umlaufenden Banknoten im Wert von umgerechnet 227 Mrd. US-Dollar nicht länger als gesetzliches Zahlungsmittel akzeptiert. Künftig sollen nun neue 500-Rupienscheine sowie Banknoten über 2.000 Rupien in Umlauf gebracht werden. Die Geldautomaten sind aber noch nicht auf die neuen Scheine eingestellt und geben nur kleine Noten aus, weshalb sie ständig leer sind.
Knappes Bargeld bremst das Wirtsch aftsleben. Denn Indien ist eine ausgeprägte Bargeldwirtschaft. Im Land spielt die Schattenwirtschaft eine enorme Rolle. Premierminister Narendra Modi will nach eigenem Bekunden mit der Reform gegen Schwarzgeld, Korruption und Terrorfinanzierung vorgehen.
Belastend für den Konsum kommt die fehlende Nachfrage der nun entwerteten Schwarzgelder hinzu. „Ob die Vorgehensweise der Regierung zu einer geringeren Beschäftigung im informellen Sektor und mittelfristig zu einer höheren Kaufkraft der Verbraucher führt, wird sich erst noch zeigen müssen“, so die Analysten der HSBC. Die indische Wirtschaftsprofessorin und Gegnerin der Reform, Jayati Ghosh, bezeichnet die Reform als „wirtschaftspolitische Maßnahme, die die Öffentlichkeit blendet, ohne das nötige Auge für das Detail, das ihren Erfolg sichern könnte." Sie kritisiert, dass insbesondere die armen Bevölkerungsschichten leiden. Rund die Hälfte der Inder hat kein Konto. „Dieser Schock über Nacht ist enorm destabilisierend und wird einem sehr großen Teil der Bevölkerung materiellen Schaden zufügen,“ schreibt sie in einem Gastbeitrag für die Zeitung „The Hindu“.
Durch die nunmehr geringer erwartete Nachfrage steigt die Wahrscheinlichkeit für weitere geldpolitische Lockerungen, wie die Experten der HSBC erwarten. Auf dem bevorstehenden Sitzungstermin des geldpolitischen Ausschusses Anfang Dezember rechnen die Analysten mit einer Rücknahme des Schlüsselzinses um 25 Basispunkte auf 6,00 Prozent. Auch die heute zur Veröffentlichung anstehenden Inflationsdaten für Oktober könnten eine Zinserhöhung plausibler machen. Nach einem Anstieg der Jahresrate um 4,3 Prozent im September wird am Markt mehrheitlich eine etwas verringerte Zunahme um 4,2 Prozent erwartet. Das wäre die niedrigste Jahresrate seit 13 Monaten.
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Was eine groteske Begruendung! Es geht hier offenbar nur um die Einschraenkung von den jaehrlichen massiven Goldkaeufen der gehobenen , stark wachsenden Unterklasse der Inder. Die finden naemlich gerade JETZT immer statt. Ich glaube kaum, dass sich die Masse der Inder das gefallen laesst. Auch auf den Tourismus wird sich das in einem fast vollstaendig Cash zahlenden Landes wohl stark auswirken. Ein irrer Schuss ins Knie. Traditionell wird die Ernte der Bauern GERADE mit 500-1000 ern bezahlt und dann der Ueberschuss in Gold angelegt.