Kommentar
02:28 Uhr, 31.10.2007

Bankenquintett mit Garantie und Bonus

Die Abgeltungssteuer wirft schon heute ihre Schatten voraus. Während emittentenseitig bei den meisten Produkttypen die Übergangszeit bis 2009 genutzt wird, um noch schnell steuerfreie Renditemöglichkeiten zu erschließen, bereitet man sich im Garantiesegment bereits auf die Zeit danach vor. Denn die heute noch als Finanzinnovationen eingestuften Kapitalschutz-Zertifikate verlieren dann ihren Steuermalus und werden anderen Produkten gleichgestellt. Kein Wunder das der ganze Sektor schon jetzt aufblüht und immer neue Variationen hervorbringt. So auch bei den neuen Garantie-Bonus-Zertifikaten, einer Kreuzung der beiden volumenmäßig beliebtesten Zertifikate-Gattungen.

Die amerikanische Subprimekrise hat am Aktienmarkt ganz besonders den Bankenwerten zugesetzt. Viele Experten würden den Sektor sogar auf dem heutigen relativ moderaten Bewertungsniveau noch nicht anfassen, liegen doch immer noch nicht alle Karten auf dem Tisch respektive kann das tatsächliche Ausmaß auf Unternehmensbasis immer noch nicht ganz sicher abgeschätzt werden. Auch die bislang vorgelegten Quartalszahlen liefern nur Anhaltspunkte und zeigen noch kein eindeutiges Bild.

Barclays macht sich diese Unsicherheit mit seinem aktuell in Zeichnung befindlichen Bonus Garantie Zertifikat auf einen aus fünf Einzeltiteln bestehenden Banken-Basket zu nutze. Als Protagonisten fungieren hier die beiden deutschen Vertreter Commerzbank und Deutsche Bank, sowie die englische HSBC und die beiden Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse. Wie bei den übrigen bisher emittierten Produkten dieses Typs, besteht auch hier für den Anleger ein vollständiger Kapitalschutz zur Endfälligkeit. Zusätzlich sorgt eine Bonusstruktur am Ende der fünfjährigen Laufzeit für eine 40-prozentige Extrazahlung, sofern kein Einzelwert seine bei jeweils 65 Prozent fixierte Barriere zu irgendeinem Zeitpunkt verletzt hat. Sollte es dennoch zum Schwellenereignis kommen, zeigt der gefürchtete „Worst-of-Mechanismus“ wie bei herkömmlichen Multi-Bonus-Produkten sein wahres Gesicht und reduziert die Partizipation dann nur noch auf die Entwicklung der am Laufzeitende schlechtesten Aktie. Eine positive Performance der übrigen Werte wäre in diesem Fall hinfällig. Bei einem starken Kursanstieg über den Bonuslevel hinaus und einer gleichzeitig noch unversehrten Barriere partizipiert der Investor allerdings voll an der Entwicklung des gesamten Aktienkorbes.

Der Börse Go Tipp:

Das Produkt ermöglicht dem vorsichtigen Anleger eine risikolose Annäherung an den heftig durchgeschüttelten Bankenmarkt. Allerdings sollte unbedingt auch eine positive Meinung zu den fünf Basiswerten vorhanden sein, da das Einzelaktienrisiko in Verbindung mit der relativ langen Laufzeit auch bei diesen schwergewichtigen Titeln nicht vernachlässigt werden darf und eine Schwellenverletzung nur noch relativ unkalkulierbare Renditechancen ermöglichen würde.

Banken Bonus Garantie Zertifikat (65%/140%)

Emittent/WKN:

Barclays / BC099G

Laufzeit:

07.12.2012

Preis: (in Zeichnung: 26.10.-30.11.07)

Ausgabepreis: 100 € zzgl. 1,00 € Agio

Autor: Armin Geier, boerse-go.de

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

Mehr Experten