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17:19 Uhr, 05.07.2019

Bank of Japan zu weiteren Lockerungen bereit

Nach den Worten ihres Vize-Gouverneurs hat die japanische Notenbank noch einige Pfeile im Köcher, die Bedarf auch geschossen werden.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Der Vize-Gouverneur der Bank of Japan, Masayoshi Amamiya, führte am Freitag auf einer Veranstaltung von Reuters Newsmaker aus, dass die Bank of Japan (BoJ) min Notfall zu weiteren expansiven Schritten bereit stehe, um die Wirtschaft anzukurbeln und die Preisziele zu erreichen. Die Notenbank sei bereit, den Stimulus zu verstärken und werde alle geldpolitischen Optionen in Betracht ziehen, einschließlich der weiteren Senkungen der negativen Zinssätze, wenn der Verlust der wirtschaftlichen Dynamik die Bemühungen der Notenbank zur Steigerung der Inflation durchkreuze, so Amamiya.

Amamiya betonte, dass Japans Wirtschaft weiterhin auf Kurs sei, um das Inflationsziel von zwei Prozent der Zentralbank zu erreichen, da robuste Investitionen die Schwächen bei Exporten und Produktion ausgleichen würden. Die BoJ beobachte jedoch wachsende Risiken für den Ausblick, und sei darauf bedacht, die Inlandsnachfrage in Zeiten höheren externen Drucks zu verstärken. „Vorerst ist unser Basisszenario, dass Japans Wirtschaft weiterhin moderat expandiert und die Inflation allmählich in Richtung unseres Ziels ansteigt", sagte Amamiya. „Aber es gibt verschiedene Abwärtsrisiken. Wenn solche Risiken die Dynamik der Wirtschaft zur Erreichung unseres Kursziels beeinträchtigen, werden wir nicht zögern, eine weitere Lockerung in Betracht zu ziehen", sagte er auf die Frage von Journalisten, ob die BoJ vorerst keine Notwendigkeit sehe, die Impulse zu verstärken.

Da die Handelskonflikte zwischen den USA und China die globale Nachfrage beeinträchtigen und den japanischen Wirtschaftsausblick trüben, gehen einige Analysten davon aus, dass die BoJ die Geldpolitik bereits bei der Zinsüberprüfung in diesem Monat lockern könnte. Von der Notenbank hieß es, sollte die konjunkturelle Dynamik nachlassen, habe sie mehrere Optionen; die Senkung der negativen Zinsen, die Senkung ihres langfristigen Renditeziels von null Prozent für Anleihen und die Ausweitung der Geldmenge.

Die japanischen Finanzinstitute kritisieren die Zinspolitik der BoJ, wie diese das japanische Bankensystem destabilisieren könnte. Auf die Frage, ob die weitere Absenkung der negativen Zinsen immer noch zu den politischen Optionen der BoJ gehört, sagte Amamiya: „Wenn wir die Geldpolitik leiten, schließen wir keine geldpolitischen Mittel aus."

Japans Wirtschaft expandierte im ersten Quartal um annualisiert 2,1 Prozent, aber viele Analysten gehen davon aus, dass sich das Wachstum in den kommenden Monaten verlangsamen wird, da der Handelskonflikt der USA und China die Exporte belastet. Eine geplante Mehrwertsteuererhöhung im Oktober könne zudem den Konsum dämpfen.

Im Rahmen einer so genannten Zinskurvenkontrolle rechnet die BoJ mit kurzfristigen Zinssätzen von minus 0,1 Prozent und der 10-jährigen Anleiherendite von rund null Prozent. Sie kauft auch große Mengen an Staatsanleihen und riskanten Anlagen, um das Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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