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11:24 Uhr, 18.12.2015

Bank of Japan sorgt für heftige, aber nur kurzzeitige Marktreaktion

Die Bank of Japan überraschte heute mit Änderungen beim Aufkaufprogramm. Das Laufzeitband für die Aufkäufe von Staatsanleihen wird ausgeweitet und es gibt ein neues Ankaufprogramm über ETFs. Viele Anleger wurden auf dem falschen Fuß erwischt, entsprechend gab es eine Marktreaktion, die aber schnell verflüchtigte.

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  • Nikkei225
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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die Bank of Japan (BoJ) bleibt bei ihrer ultralockeren Geldpolitik. Nach dem Abschluss zweitägiger Beratungen gab die Notenbank bekannt, dass die Geldmenge unverändert um jährlich 80 Billionen Yen erhöht wird. Zugleich wurde der Aufkauf von Staatsanleihen durch neue Maßnahmen ergänzt.

So wird die Laufzeit der für das Ankaufprogramm der Zentralbank in Frage kommenden Anleihen von 7 bis 10 auf 7 bis 12 Jahre Restlaufzeit ausgeweitet. Nach Einschätzung von Experten will die Notenbank mit der Verlängerung der Anleihe-Laufzeiten demonstrieren, dass man vorerst beim Ankurbeln der Wirtschaft nicht nachlassen will.

Die zweite Maßnahme ist das Aufsetzen eines Programms zum Kauf von börsengehandelten Investmentfonds, den Exchange-traded funds, über 300 Milliarden Yen ab April für Aktien von Unternehmen, die „aktiv in physisches und Humankapital“ investieren. Konkret benannt wurde der Nikkei 400. Laut der NordLB handelt sich bei dieser Maßnahme aber um ein Nullsummenspiel. Hier handele es sich um eine Aktion, die die Wirkung der durch die Notenbank seit längerem geplanten Aktienverkäufe ab April geldpolitisch sterilisieren soll, schreiben die Experten. Die Papiere, von denen sich die BoJ ab April trennen werde, seien bereits vor einiger Zeit von Banken gekauft, um den Finanzsektor zu stabilisieren. Dies sei von den Anlegern schnell realisiert worden, anfängliche Kursgewinne hätten sich unmittelbar wieder verflüchtigt.

Nach Berechnungen der Regierung legte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt zwischen Juli und September um eine hochgerechnete Jahresrate von 1,0 Prozent zu. Dank der hohen Investitionen vieler Firmen hat die japanische Wirtschaft im dritten Quartal ein Abrutschen in eine erneute Rezession vermeiden können. Da aber vor allem der Binnenmarkt stockt, kommt die Wirtschaft nicht richtig in Fahrt. Daher könnte es durchaus noch zu einer weiteren geldpolitischen Lockerung der BoJ Anfang nächsten Jahres kommen, wie einige Ökonomen erwarten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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