Bangen und Hoffen um die Zukunft von Karstadt
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Essen (BoerseGo.de) – Im Ringen um die Warenhauskette Karstadt kommt es heute zum Showdown. An diesem Donnerstag wird die Entscheidung über die Zukunft des Unternehmens erwartet. In London kommen die Gläubiger des Karstadt-Vermieters "Highstreet" zusammen, um über niedrigere Mieten für die Warenhäuser abzustimmen. Der Investor Nicolas Berggruen will den Konzern nur übernehmen, wenn diese Bedingung erfüllt ist. Gelingt die Einigung nicht, wäre der Kaufvertrag des Karstadt-Insolvenzverwalters mit Berggruen nichtig und das Essener Amtsgericht könnte am Freitag den Insolvenzplan nicht annehmen. Karstadt droht in diesem Fall die Zerschlagung.
Und genau auf dieses Szenario bereitet der Insolvenzverwalter des Kaufhaus-Konzerns Karstadt, Klaus-Hubert Görg, vor. Wie die "Financial Times Deutschland" (FTD) am Donnerstag berichtet, will Görg in diesem Fall den Gläubigern Pläne für eine mögliche Zerschlagung vorstellen. Diese Präsentation wurde mit der Einladung an die Gläubigerversammlung versandt und liegt der FTD vor. Demnach sollen Sport- und Premiumhäuser bis Jahresende verkauft und alle anderen Filialen bis Ende Februar 2011 geräumt werden.
Vermieter von 86 der 120 Karstadt-Warenhäuser ist das Konsortium Highstreet, hinter dem unter anderem die US-Investmentbank Goldman Sachs und die Deutsche Bank stehen. Innerhalb des Konsortiums gibt es FTD-Informationen zufolge zwei Hürden für die Zustimmung. Beide betreffen die sogenannten Mezzanine-Kapitalgeber. Sie haben eine Mischung aus Eigen- und Fremdkapital eingelegt und deshalb weder Sicherheiten noch Stimmrechte, erhalten dafür aber höhere Zinsen. Zudem hat jeder von ihnen ein Vetorecht, falls diese Zinsen - etwa durch Mietsenkungen - gekürzt werden sollen. Seit Mittwoch spricht nach FTD-Informationen deshalb der italienische Kaufhausunternehmer Maurizio Borletti gezielt Mezzanine-Geldgeber an, um sie zum Verkauf ihrer Kredite an ihn zu bewegen. Borletti war mit seinem erst vor wenigen Wochen eingereichten Gebot für Karstadt bei Görg abgeblitzt.
Optimistisch zeigte sich hingegen die Gewerkschaft Verdi, die für die Interessen der Karstadt-Beschäftigten eintritt. "Wir sind zuversichtlich, dass die Abstimmung in London so abläuft, wie sich die Beschäftigten das erhoffen", sagte die stellvertretende Gewerkschaftschefin Margret Mönig-Raane dem "Tagesspiegel" am Donnerstag.
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