BA: Der deutsche Arbeitsmarkt verliert an Schwung

Nürnberg/ Berlin (BoerseGo.de) – Der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Deutschland hat sich im August weiter fortgesetzt, allerdings mit einer geringeren Dynamik. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch mitteilte, ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland von Juli auf August 2011 zwar um 5.000 auf insgesamt 2,945.000 Personen angestiegen. Saisonbereinigt ergibt sich für den August jedoch noch ein leichter Rückgang von 8.000 Menschen. Experten hatten 10.000 weniger Arbeitslose prognostiziert. Im Vormonat Juli standen 11.000 Menschen mehr unter Lohn und Brot.

Damit stehen im Berichtsmonat 238.000 weniger Personen ohne Arbeit da als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote blieb im August konstant bei 7,0 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie bei 7,6 Prozent gelegen. Die Unterbeschäftigung ist im Vorjahresvergleich um 504.000 bzw. 11 Prozent gesunken, nach minus 525.000 bzw. minus 11 Prozent im Vormonat Juli.

Trotz eingetrübter Geschäftserwartungen suchen viele Firmen in Deutschland weiter nach neuen Mitarbeitern. Der Arbeitskräftebedarf in der Wirtschaft sei derzeit so hoch wie noch nie, teilte die BA mit. Der von ihr monatlich ermittelte Stellenindex BA-X erreichte mit 170 Punkten im August ein neues Allzeithoch. Dies seien 5 Punkte mehr als im Juli und 28 Punkte mehr als vor einem Jahr. Firmen fast aller Branchen suchten nach gut ausgebildetem Personal. Eine große Rolle spielten weiterhin Zeitarbeitsunternehmen. Jede dritte gemeldete offene Stelle stamme nach wie vor aus dieser Branche, heißt es.

Als Grund für die stagnierende Entwicklung im August sehen Experten neben den Sommerferien in den wirtschaftlich starken Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg auch die Betriebsferien in manchen Unternehmen. Viele Firmen verschöben zudem Einstellungen neuer Mitarbeiter auf September. Für die kommenden Monate rechnen einige Ökonomen mit einer weiteren Abschwächung des Jobaufschwungs. Das getrübte Geschäftsklima werde unweigerlich auf den Arbeitsmarkt durchschlagen, prognostizieren sie.