Fundamentale Nachricht
11:28 Uhr, 06.10.2014

Ausweg aus der Krise in Hongkong ist weiter nicht in Sicht

Die Lage in Hongkong hat sich nach einem gewaltreichen Wochenende entspannt. Noch aber sind die Fronten verhärtet: Zu Verhandlungen sind die Studenten nach eigenen Worten erst bereit, wenn die Regierung die Sicherheit der Demonstranten garantiert.

Hongkong/ Peking (BoerseGo.de) - In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong hat sich die Lage am Montagmorgen entspannt. Die Regierung hatte zuvor per Ultimatum eine Aufhebung der Blockaden bis heute früh gefordert. Die Studentenvereinigung kündigte am Sonntag an, die Sperrungen von Regierungsgebäuden aufzuheben. Zuvor hatte die von der chinesischen Zentralmacht eingesetzt Regierung gedroht, die Polizeikräfte seien entschlossen, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die soziale Ordnung wiederherzustellen.


Manche Gruppen weigern sich allerdings, den Forderungen nachzukommen. Am Montagmorgen campierten in der Nähe des Regierungssitzes noch immer hunderte Demonstranten. Auch mehrere Hauptverkehrsstraßen sind weiterhin blockiert.

Seit über einer Woche gehen in Hongkong immer wieder Zehntausende der Occupy-Center-Bewegung für mehr Demokratie und freie Wahlen auf die Straße. Gewalt gegen Demonstranten hatte am Wochenende die Kundgebungen für mehr Demokratie in Chinas Sonderverwaltungsregion überschattet. 165 Menschen wurden dabei verletzt. Ein Ausweg aus der Krise in Hongkong ist weiter nicht in Sicht.


Aufgekommen sind die Proteste nach neuen Beschlüssen des Pekinger Volkskongresses. 2017 soll demnach zwar erstmals eine direkte Wahl in Hongkong erlaubt sein, den Wählern wird aber eine freie Nominierung der Kandidaten verweigert. Die Reform geht den Demonstranten nicht weit genug. China hatte den Bewohnern der früheren britischen Kronkolonie vor dem Souveränitätswechsel im Jahr 1997 freie Wahlen in Aussicht gestellt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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