Aussichten für Platin bleiben positiv - Profiteur des VW-Skandals?
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Zürich (Godmode-Trader.de) - Auch das Edelmetall Platin wurde vom Skandal um die Abgas-Manipulationen des Volkswagen-Konzerns in Mitleidenschaft gezogen: Im Zuge der Krise fiel der Platinpreis Anfang Oktober auf 893 US-Dollar je Feinunze - der tiefste Wert seit der Finanzkrise. Platin spielt für Autokatalysatoren in Dieselfahrzeugen eine große Rolle. Sollte deren Popularität als Folge des Skandals nachhaltig leiden, könnte also auch die Nachfrage nach Platin sinken.
Der Vermögensverwalter GAM ist dennoch optimistisch, was die Zukunft des weißen Edelmetalls angeht: „Die Nachrichten rund um Volkswagen und andere Hersteller haben zwar jüngst den Platinpreis belastet. Aber langfristig halte ich die Aussichten für positiv“, sagt GAM-Edelmetallexperte Stephan Müller.
Er rechne damit, dass der Volkswagen-Skandal indirekt sogar zu einer steigenden Nachfrage nach Platin führen könnte. Den künftig könnten strengere Emissionsvorschriften für Neuwagen erlassen werden, die den Platinpreis positiv beeinflussen dürften, so der Experte. Die Preismacht der Automobilbranche für das Edelmetall ist signifikant: Daten des Chemie- und Edelmetallkonzerns Johnson Matthey zufolge war der Sektor im Jahr 2014 für 38 Prozent der globalen Gesamtnachfrage verantwortlich.
Wegen des derzeit extrem niedrigen Preisniveaus war zuletzt die Produktion in vielen Minen stillgelegt worden, weil diese trotz der rekordtiefen Energiepreise nicht profitabel sein können. Der Platinpreis hat sich innerhalb sechs Handelstagen von seinem Tiefpunkt erholt und nähert sich der psychologisch wichtigen 1000-Dollar-Marke. „Mit den Stilllegungen wird der Boden für eine Angebotsverknappung bereitet“, so GAM-Experte Müller. „Eine kurzfristige Angebotsausweitung ist nicht ohne weiteres möglich. Eine neue Mine in Betrieb zu nehmen dauert zwischen fünf und sieben Jahren.“
Das billigere Schwestermetall des Platins, Palladium, wird vor allem in den Autokatalysatoren von Benzinfahrzeugen verbaut. Hier zog der Preis zuletzt an. Offenbar rechnen die Marktteilnehmer damit, dass die Nachfrage nach diesen als unmittelbare Folge einer möglichen Dieselkrise steigt.
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