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11:25 Uhr, 13.10.2015

Aussichten für Platin bleiben positiv - Profiteur des VW-Skandals?

Der Platinpreis stürzte als Folge des Volkswagen-Skandals zunächst ab. Langfristig könnten strengere Emissionsvorschriften die Nachfrage nach dem Edelmetall aber fördern.

Erwähnte Instrumente

  • Platin
    ISIN: XC0009665545Kopiert
    Kursstand: 979,75 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Palladium
    ISIN: XC0009665529Kopiert
    Kursstand: 687,35 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Zürich (Godmode-Trader.de) - Auch das Edelmetall Platin wurde vom Skandal um die Abgas-Manipulationen des Volkswagen-Konzerns in Mitleidenschaft gezogen: Im Zuge der Krise fiel der Platinpreis Anfang Oktober auf 893 US-Dollar je Feinunze - der tiefste Wert seit der Finanzkrise. Platin spielt für Autokatalysatoren in Dieselfahrzeugen eine große Rolle. Sollte deren Popularität als Folge des Skandals nachhaltig leiden, könnte also auch die Nachfrage nach Platin sinken.

Der Vermögensverwalter GAM ist dennoch optimistisch, was die Zukunft des weißen Edelmetalls angeht: „Die Nachrichten rund um Volkswagen und andere Hersteller haben zwar jüngst den Platinpreis belastet. Aber langfristig halte ich die Aussichten für positiv“, sagt GAM-Edelmetallexperte Stephan Müller.

Er rechne damit, dass der Volkswagen-Skandal indirekt sogar zu einer steigenden Nachfrage nach Platin führen könnte. Den künftig könnten strengere Emissionsvorschriften für Neuwagen erlassen werden, die den Platinpreis positiv beeinflussen dürften, so der Experte. Die Preismacht der Automobilbranche für das Edelmetall ist signifikant: Daten des Chemie- und Edelmetallkonzerns Johnson Matthey zufolge war der Sektor im Jahr 2014 für 38 Prozent der globalen Gesamtnachfrage verantwortlich.

Wegen des derzeit extrem niedrigen Preisniveaus war zuletzt die Produktion in vielen Minen stillgelegt worden, weil diese trotz der rekordtiefen Energiepreise nicht profitabel sein können. Der Platinpreis hat sich innerhalb sechs Handelstagen von seinem Tiefpunkt erholt und nähert sich der psychologisch wichtigen 1000-Dollar-Marke. „Mit den Stilllegungen wird der Boden für eine Angebotsverknappung bereitet“, so GAM-Experte Müller. „Eine kurzfristige Angebotsausweitung ist nicht ohne weiteres möglich. Eine neue Mine in Betrieb zu nehmen dauert zwischen fünf und sieben Jahren.“

Das billigere Schwestermetall des Platins, Palladium, wird vor allem in den Autokatalysatoren von Benzinfahrzeugen verbaut. Hier zog der Preis zuletzt an. Offenbar rechnen die Marktteilnehmer damit, dass die Nachfrage nach diesen als unmittelbare Folge einer möglichen Dieselkrise steigt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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