Ausblick auf die Rohstoffmärkte 2012
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Köln (BorseGo.de) - Wirft man einen Blick auf die Performance der wichtigsten Rohstoffindizes in 2011, so fällt das Ergebnis sehr ernüchternd aus, wie Experten der Saxo Bank beobachten: Der S&P GSCI fiel um ein Prozent und der DJ UBS, der zahlreiche Industriemetalle und Agrarwerte einbezieht, brach um mehr als 13 Prozent ein. Der CRB-Rohstoffindex verlor ebenso wie der MSCI World Aktienindex rund acht Prozent. „Während Energiewerte und Edelmetalle zu den Gewinnern des Jahres gehörten, wurden Industriemetalle und Agrarwerte besonders hart abgestraft“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Hansen wagt einen Ausblick für die Rohstoffmärkte und deren potenzielle Entwicklung im neuen Jahr 2012.
Bei Rohöl sieht er ambivalente Vorzeichen. Hier zeigen sich Hansen zufolge zwei gegenläufige Kräfte: Einerseits sprechen die Konflikte in Syrien und im Iran, aber auch die verbesserten Wirtschaftsaussichten in den USA eher für einen steigenden Ölpreis. „Dem entgegen stehen aber weltweite Konjunktursorgen und die anhaltende europäische Schuldenkrise“, so der Experte. „Sie setzen den Preis tendenziell unter Druck. Welche Tendenz letztlich überwiegt, wird sich an der Dollarstärke entscheiden.“ In den kommenden Monaten sieht Hansen für die Rohölsorte Brent eine Preisspanne von 100 bis 115 US-Dollar.
Beim Goldpreis sollten sich Anleger auf massive Preisrückschläge einstellen. „Massive Goldkäufe der Notenbanken, negative Zinserträge in den USA und eine mögliche Eskalation der Eurokrise werden den Goldpreis weiter stützen, meint Hansen. „Vor allem aber hängt die Entwicklung des Edelmetalls stark davon ab, ob und wann Spekulanten und Vermögensverwalter wieder in den Markt investieren“. Es mehrten sich jedoch die Anzeichen dafür, dass weitere Preisrückschläge folgen werden, bevor diese Akteure wieder zurückkommen.
Für Industriemetalle ist Hansen positiv gestimmt: „Sobald die Wirtschaft wieder etwas in Schwung kommt, müssen die bisherigen Lieferengpässe dringend geschlossen werden. Außerdem gibt die US-Wirtschaft als zweitgrößter Verbraucher von Industriemetallen Anlass zum Aufatmen.“
Wichtigster Faktor für den Agrarsektor sind und bleiben Wettereinflüsse. Hansen sieht hier Schwierigkeiten für die Ernten in Südamerika, allen voran bei Mais und Sojabohnen. „Nachdem sich das Wetter in der ehemaligen Sowjetunion normalisiert hat, wird die Weizenernte hingegen üppig ausfallen“, ist der Rohstoffexperte überzeugt.
Fazit:
„Die vergangenen zehn Jahre zeigen, dass sich die Rohstoffmärkte im Januar meist negativ entwickeln, während der Februar seitwärts verläuft. Im März kommt dann erfahrungsgemäß die steile Rallye“, erklärt Hansen abschließend. Bleibe abzuwarten, ob sich die Geschichte wiederholt.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.