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10:18 Uhr, 05.01.2012

Ausblick 2012: US-Treasuries werden unter Druck geraten

München (BoerseGo.de) - Die Schwellenländer werden die Weltwirtschaft auch in diesem Jahr tragen. Dies prognostiziert die Fondsgesellschaft Pioneer Investments in ihrem Marktausblick auf 2012. „Die Eurostaaten entwickeln sich durch die Schuldenkrise in Richtung einer Fiskalunion, das Wachstum in den Emerging Markets stützt die Weltwirtschaft, und gleichzeitig richtet sich die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer auf die USA, wo Geld- und Fiskalpolitik verstärkt in den Blickpunkt der Investoren geraten”, schreiben die Investmentexperten.

Demnach werden technokratische Organisationen wie der IWF oder große Zentralbanken im Jahr 2012 den Druck auf Euroland weiter erhöhen, um die Schuldenkrise zu lösen: “Die Politik in den einzelnen Euro-Ländern wird an Einfluss verlieren. Sogar eine Fiskalunion ist in Euroland denkbar. Der Rest der Welt ist sehr besorgt über globale Ansteckungsgefahren und wird über internationale Organisationen dafür sorgen, dass selbst harte und unpopuläre Sparmaßnahmen durchgesetzt werden.”

Insgesamt könne es 2012 jedoch zu einem neuen Vertrauen in die Weltwirtschaft kommen, heißt es weiter: “Davon profitieren dann besonders renditestärkere Anlageklassen, in erster Linie Aktien“, so Pioneer. Die Experten gehen davon als Basis-Szenario aus, dass es in Emerging Markets zu einer weichen Landung kommt. Die Fokussierung der Regierungen in diesen Ländern auf Inflationsbekämpfung wird bald enden.“

Aufgrund der Euro-Turbulenzen fungierten US-Treasuries noch als eine Art Goldersatz, doch das könnte sich ändern.“ Fast sei es in Vergessenheit geraten, dass das US-Defizit deutlich über dem anderer Industriestaaten liege, auch über dem der Euro-Länder. Zudem betreibe die US-Notenbank seit längerem eine expansive Geldpolitik. “Über deren langfristige Auswirkung ist bislang nicht groß diskutiert worden. Wir müssen uns mit der Frage beschäftigen, ob die bisherige Nachlässigkeit in Sachen Inflation zu bösen Überraschungen führen und ein weiterer Grund für Turbulenzen werden kann.“ Insgesamt sei es nicht auszuschließen, dass die Kombination aus einer zu lockeren Geldpolitik und dem mangelnden Willen zur Budget-Konsolidierung sich negativ auf US- Treasuries und den Dollar auswirken könnte, so die Einschätzung der Pioneer-Analysten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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