Kommentar
11:59 Uhr, 27.08.2012

Aufpassen bei Gold- und Silber-Inlinern!

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)
  • Silber
    ISIN: XC0009653103Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Nach langer Zeit erwachen die Edelmetalle aus ihrer Lethargie: Die Notierungen von Gold und Silber sind drauf und dran, ihre Abwärtstrends nach oben zu verlassen. Bei Inlinern sollte nun auf ausreichend Sicherheitsabstand zum oberen KO-Level geachtet werden.

Trotz der nach wie vor eher schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entspannt sich die Lage an den Märkten zusehends. Ausgangspunkt für den jüngsten Kursanstieg war die Rede von Mario Draghi am 26. Juli auf einem Kongress in London. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) kündigte an, „alles Notwendige zu tun, um den Euro zu erhalten.“ Seitdem steigen die Hoffnungen der Marktteilnehmer auf ein baldiges Eingreifen der EZB. Dabei werden verschiedene Varianten von Anleihekäufen diskutiert.

Jüngsten Berichten zufolge liebäugeln die Notenbanker damit, eine Zinsobergrenze für Anleihen eines Landes festzulegen, diese aber nicht bekanntzugeben. Ein solches internes Ziel würde der Notenbank mehr Handlungsspielraum bei der Stützung von Krisenländern geben. Gleichzeitig würden Spekulanten abgeschreckt, da diese nicht wissen, wo exakt die Zinsobergrenzen liegen. Eine Entscheidung darüber erwarten sich die Marktteilnehmer auf der nächsten EZB-Ratssitzung am 6. September.

Grundsätzlich sind Staatsanleihekäufe durch die EZB heftig umstritten. Während die einen diese als ultima ratio im Kampf gegen die Euro-Vertrauenskrise sehen, befürchten andere Marktteilnehmer langfristig stark steigende Inflationsraten. Denn der Kauf von Staatsanleihen durch die EZB, der letztlich der Finanzierung dieser Länder gleichkommt, bläht die Notenbankbilanz und die Geldmenge massiv auf. Sollte das Geld in den Wirtschaftskreislauf gelangen, droht Inflation. Auch auf der Vermögenspreisseite sind Preisanstiege wahrscheinlich und offensichtlich: Schon in Erwartung von neuen Geldspritzen sind die Aktienmärkte stark gestiegen, der DAX etwa um rund 1000 Punkte seit Anfang Juni.

Quasi im Gleichschritt ist der Goldpreis nach oben geklettert. Das Edelmetall gilt wegen seiner Wertbeständigkeit als Inflationsschutz schlechthin. Nachdem die wichtige Unterstützung bei 1.550 USD mehrfach gehalten hat, ist die Notiz seit einigen Tagen im Aufwind. Jüngst hat der Kurs sogar den 200-Tage-Durchschnitt hinter sich gelassen. Nun könnte das Edelmetall sogar den langfristigen Abwärtstrend nach oben verlassen. Dazu wäre ein Durchstoßen der Widerstandslinie um 1.680/1.695 USD notwendig. Ähnlich sieht es bei Silber aus, wenn die Marke von 31 USD geknackt wird.

Für Anleger, die regelmäßig in Inline Optionsscheinen investieren, heißt es nun aufpassen. Denn die Risiken liegen nun eindeutig auf der Oberseite. Daher sollte bei Neuengagements auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum oberen KO-Level geachtet werden. Auf der Unterseite kann man risikoreicher an das Thema herangehen, indem ein KO-Level knapp unterhalb des letzten signifikanten Gold-Tiefs bei 1.522,40 USD gewählt wird. Ein Inliner von der Société Générale mit den KO-Levels 1.500/2.000 USD erfüllt diese Voraussetzungen. Wenn der Goldpreis bis zum Ende der Laufzeit Mitte Dezember 2012 innerhalb der Bandbreite bleibt, generiert der Schein die Maximalrendite von 26,9 %. Angesichts des Abstands von 19,8 % zum oberen KO-Level verfügt das Papier über ein hervorragendes Chance-Risiko-Verhältnis. Sogar die Chance auf einen Ertrag von 131 % bietet ein Inliner mit den KO-Levels 1.500/2.200 USD. Zwar sind hier auf der Oberseite 200 USD mehr Platz. Allerdings läuft der Schein bis Juni 2013, und damit wesentlich länger.

Wesentlich höhere Renditechancen bei vergleichbaren Abständen zu den Barrieren werfen aufgrund der höheren Volatilität Inliner auf Silber ab, das sich in einer ähnlichen charttechnischen Situation wie Gold befindet. Bei dem Edelmetall liegt das letzte signifikante Tief bei 26,02 USD. Entsprechend sind Scheine mit dem unteren KO-Level von 26,00 USD spannend. Ein bis Dezember 2012 laufender Inliner erzielt eine Maximalrendite von 59 %, wenn Silber stets innerhalb der Kursbandbreite 26,00/38,00 USD bleibt. Sogar satte 365 % bringt ein Schein, bei dem das obere KO-Level 2 USD höher liegt. Allerdings endet die Laufzeit erst im Juni 2013.

Aussichtsreiche Inline-Optionsscheine auf Gold und Silber

"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert."

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