Kommentar
13:22 Uhr, 24.12.2009

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben...

Montag:
Die japanische Handelsbilanz weist mit 373,925 Mrd. Yen einen gegenüber dem Vorjahr höheren Überschuss aus.

Die Zahl der australischen Neuwagenverkäufe ist im November im Vergleich zum Vormonat saisonbereinigt um 5,5 % auf 85.943 gestiegen. Verglichen mit dem Vorjahr kletterten die Verkaufszahlen neuer Autos um 15,8 %.

Der Aktivitätsindex für die gesamte japanische Wirtschaft ist gegenüber dem Vormonat um 1,2 % gestiegen. Auf Jahressicht kletterte der Index um 6,4 % nach 7,2 % im Vormonat.

Im Monats-Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe in Deutschland im Oktober zum Vorjahr um 0,4 % auf 717.000 gestiegen, die Summe der geleisteten Arbeitsstunden ist gleichzeitig um 1,7 % auf 81,7 Mio. Stunden geklettert. Der Gesamtumsatz ist in gleicher Zeit um 1,8 % gesunken und betrug im Berichtsmonat 8,46 Mrd. Euro, während der Index des Auftragseingangs um 0,7 % auf 98,7 gesprungen ist (2005 = 100).

Die Aufträge im Bauhauptgewerbe sind im Oktober 2009 real um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Während die Baunachfrage im Hochbau um 3,9% abnahm, erhöhte sie sich im Tiefbau um 5,6%. Der Gesamtumsatz belief sich im Berichtsmonat auf - 1,8% gegenüber Oktober 2008.

Unser Kommentar:

Was sich zunächst recht erfreulich anhört, relativiert sich beim Blick auf die langfristige Entwicklung: Die Aufträge im Bauhauptgewerbe sind zwar im Vorjahresvergleich gestiegen – der Abwärtstrend bei den Auftragszahlen ist jedoch weiterhin vollkommen intakt, wie die folgende Grafik veranschaulicht.

Im Oktober ist die Zahl der im deutschen Straßenverkehr Getöteten zum Vorjahr um 9,5 % auf 372 gefallen. Gleichzeitig ist die Zahl der Verletzten um 5,8 % auf 34.800 zurückgegangen. Die Polizei nahm rund 208.900 Straßenverkehrsunfälle auf, das sind 1,6 % weniger als noch ein Jahr zuvor.

Der vorläufige Grenzpreis oder Durchschnittserlös für Gas ist im Jahr 2008 in Deutschland um 15,3 % auf 4,23 Cent je Kilowattstunde gestiegen.

Die Preise für von deutschen Flughäfen abgehende Luftfrachttransporte sind gegenüber dem zweiten Quartal 2009 um 5,1 % gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal fielen die Preise um 39,8 %.

Der US-amerikanische Chicago Fed National Activity Index notiert für November bei -0,32. Im Monat zuvor hatte er noch bei -1,02 gestanden. Damit wurde der Vormonatswert von -1,08 nach oben revidiert.

Dienstag:

Die Güterbeförderung in der deutschen Binnenschifffahrt ist in 2008 gegenüber dem Vorjahr um 9,9 % auf 1,67 Mio. Tonnen gestiegen.

Die Kommunen in Deutschland erzielten in den ersten drei Quartalen 2009 einen Überschuss in Höhe von 6,7 Mrd. Euro.

Die Ausgaben haben sich um 6,6 % auf 126,1 Mrd. Euro erhöht, die kassenmäßigen Einnahmen sind dagegen um 3,6 % auf 119,4 Mrd. Euro gefallen.

Der für Januar vorausberechnete GfK Konsumklimaindex notiert bei 3,3 Punkten nach revidierten 3,6 Punkten im Vormonat. Der Konjunkturerwartungsindex ist im Berichtsmonat um 0,8 Punkte auf 1,7 angestiegen. Der Index für die Einkommenserwartung liegt aktuell bei 15 Punkten und damit 8,8 Zähler über dem letzten Stand. Die Anschaffungsneigung war dagegen um 5,1 Punkte rückläufig mit 21,2.

Die Handelsbilanz in der Schweiz für November 2009 fällt auf 2,14 Mrd. verglichen mit 2,46 Mrd. im Vormonat.

Das britische Quartalswachstum liegt im dritten Quartal gemäß der ersten offiziellen Schätzung bei -0,2 %. Das Wachstum des zweiten Quartals wurde auf -0,4 % revidiert. Zuvor war dieses noch mit -0,3 % ausgewiesen worden. Auf Jahressicht ist die Wirtschaftsleistung im Vereinigten Königreich um 5,1 % gesunken. Hier war die Prognose noch von einem Wachstum in Höhe von -4,9 % ausgegangen.

Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in der endgültigen Fassung zum dritten Quartal um 2,2 % gestiegen. Damit wurde das vorläufige Wachstum bestätigt, was bereits so erwartet worden war. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum bei -0,7 % gelegen.

Die persönlichen Ausgaben für den Konsum ("Personal Consumption Expenditures", PCE) sind laut endgültiger Veröffentlichung um 2,8 % gestiegen.

Die Unternehmensgewinne in den USA sind zum Vorquartal um 132,4 Mrd. US-Dollar angestiegen. Im Quartal zuvor waren sie noch um 43,8 Mrd. US-Dollar gestiegen.

Die durchschnittlichen Wochenverdienste sind in Kanada im Oktober saisonbereinigt auf 831,17 Kanadische Dollar gestiegen. Auf Jahressicht ist die Verdiensthöhe damit um 1,6 % gestiegen. Zum Vormonat ist die Zahl der Arbeitnehmer in Kanada leicht um 0,3 % gestiegen.

Die Zahl der US-amerikanischen Verkäufe bestehender Häuser ist im November auf 6,54 Mio. gestiegen. Im Vorfeld war mit einem Bereich von 5,95 bis 6,25 Mio. gerechnet worden. Im Monat zuvor waren 6,09 Mio. Häuser verkauft worden. Damit wurde der Vormonatswert von 6,1 Mio. nach unten revidiert.

Unser Kommentar:

Der US-Immobilienmarkt liefert weiterhin zwiespältige Signale: Während bestehende Häuser wieder verstärkt verkauft werden können, werden Neubauten wie Sauerbier gehandelt. Die Zahlen vom Mittwoch zeigen das – im November wurden weitaus weniger Neubauten verkauft als erwartet.

Vereinzelt scheinen kapitalstarke Schnäppchenjäger bei den Objekten, die zur Zwangsversteigerung anstehen, zuzugreifen. Neukunden halten sich jedoch weiterhin zurück.

Der Grund dürfte in der desolaten Lage auf dem US-Arbeitsmarkt zu suchen sein. Die Situation dort hat mittlerweile weit reichende Folgen: Die Zahl der Amerikaner, die von Lebensmittelmarken leben, ist auf 37 Millionen angestiegen. Insgesamt spricht dies nicht dafür, dass sich die Lage auf dem US-Immobilienmarkt mittelfristig entspannen wird.

Mittwoch:

Die deutschen Einfuhrpreise sind im November zum Vorjahr um 5,0 % gesunken nach zuletzt -8,1 %. Im Monatsvergleich sind die Preise auf der Importseite um 0,4 % geklettert nach zuvor +0,5 %. Ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse ist der Index der deutschen Einfuhrpreise auf Jahresbasis um 6,9 % gesunken. Gegenüber dem Vormonat blieb der Index unverändert.

Die Ausfuhrpreise haben in Deutschland zum Vorjahresmonat um 1,7 % nachgelassen nach zuletzt -2,6 %. Auf Monatssicht legten die deutschen Exportpreise mit +0,1 % zu nach 0,0 % im Monat zuvor.

Unser Kommentar:

Die Notenbanken können von Glück reden, dass Inflation derzeit (noch) kein Thema ist. Auch in Deutschland haben sich Ein- und Ausfuhrpreise weiter abgeschwächt. Den Zentralbanken gibt dies die Möglichkeit, die Politik der rekordtiefen Zinsen noch eine Weile fortzuführen.

Inflation könnte sich unterdessen an anderer Stelle bemerkbar machen: Da auch an den Anleihemärkten kaum noch etwas zu verdienen ist, wird trotz der konjunkturellen Flaute viel Kapital in die Aktienmärkte geschleust.

Mit den niedrigen Zinsen im Rücken könnte das noch eine Weile so weiter gehen. Doch man sollte ich da keine Illusionen machen: Da Kredite und Schulden nicht bis in alle Ewigkeit unbegrenzt weiter wachsen können, wird die finanzielle Katastrophe nur aufgeschoben. Verhindert wird sie nicht...

Die Zahl der in Deutschland einsteigenden Passagiere insgesamt ist im Sommer 2009 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 4,3 % auf 58,8 Mio. gefallen.

Bei den Flügen mit Flugziel in Deutschland ist die Passagierzahl um 5,5 % auf etwa 14,0 Mio., bei den Auslandsflügen um 3,8 % auf rund 44,8 Mio. gefallen.

In den ersten drei Quartalen 2009 fiel der Güterumschlag in der deutschen Seeschifffahrt um 18,7 % auf 197,7 Mio. Tonnen von 243,2 Mio. Tonnen im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres.

Die französischen Haushaltsausgaben für Güter des verarbeitenden Gewerbes sind im November im Vergleich zum Vormonat um 0,1 % gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich für den November ein Zuwachs von 3,2 %.

Der österreichische Produktionsindex steigt im Vergleich zum Vormonat um 1,1 %. Verglichen mit dem Vorjahresmonat nimmt der Index um 8,0 % ab.

Der italienische Einzelhandelsumsatz ist im Oktober zum Vorjahr um 0,5 % gestiegen.

Die persönlichen Auslagen sind in den USA im November um 0,5 % gestiegen . Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich von 0,7 bis 0,8 %. Im Vormonat waren die persönlichen Auslagen um 0,6 % gestiegen. Damit wurde der Vormonatswert von 0,7 % nach unten revidiert.

Die persönlichen Einkommen sind in den Vereinigten Staaten im November um 0,4 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,5 bis 0,6 %. Im Vormonat waren die Einkommen um 0,3 % geklettert. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 0,2 % nach oben revidiert.

Der endgültige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan notiert im Dezember bei 72,5 nach 73,4 in der vorläufigen Fassung. Es war erwartet worden, dass die vorläufige Veröffentlichung innerhalb des Bereichs von 73,7 bis 74,5 revidiert werden würde. Im Monat zuvor hatte der Index bei 67,4 notiert.

Die Zahl der Verkäufe neuer Häuser ist in den USA im November auf 355.000 gefallen. Erwartet wurden 420.000 bis 439.000 Hausverkäufe. Im Monat zuvor waren 400.000 Hausverkäufe registriert worden. Damit wurde die zuvor veröffentlichte Zahl von 430.000 nach unten revidiert.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 4,9 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor -3,7 Mio. Barrel.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 900.000 Barrel verringert, nach zuletzt einem Minus in Höhe von 4 Mio. Barrel.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 3,1 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor -2,9 Mio. Barrel.

Donnerstag:

Heiligabend

Freitag:

Erster Weihnachtstag

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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