Kommentar
17:51 Uhr, 09.04.2010

Auf tönernen Füßen...

Montag:

Ostermontag

Dienstag:

Die Australische Notenbank hat die Zinsen in ihrer heutigen Sitzung um 25 Basispunkte auf 4,25 % erhöht. Zuletzt hatte die Notenbank die Zinsen am 1. Dezember 2009 um 25 Basispunkte erhöht.

Der japanische Frühindikator notiert in seiner vorläufigen Veröffentlichung für Februar bei 97,9. Im Vormonat hatte der Index bei 96,9 gelegen.

Die Gesundheitsausgaben sind in Deutschland im Jahr 2008 zum Vorjahr um 9,9 Mrd. Euro bzw. 3,9 % auf 263,2 Mrd. Euro gestiegen. Damit machten die Gesundheitsausgaben einen Anteil von 10,5 % des Bruttoinlandsproduktes aus. Je Einwohner lagen die Ausgaben im Jahr 2008 bei rund 3.210 Euro verglichen mit 3.080 Euro im Jahr 2007.

Die schweizerische Jahresteuerung lag im März bei 1,4 % nach zuletzt 0,9 %. Im Monatsvergleich ist der Preisindex der Schweiz um 0,1 % nach oben gegangen.

Der sentix-Gesamtindex für Deutschland steigt im April auf 2,5 von -7,5 im Vormonat und erreicht damit erstmals seit Juni 2008 wieder einen positiven Wert.

Mittwoch:

Die Japanische Notenbank belässt ihren Zinssatz unverändert bei 0,10 %.

Die Zahl der Fahrgäste im Linienverkehr insgesamt lag im Jahr 2009 in Deutschland bei 10,7 Mrd. und ist damit gegenüber dem Vorjahr um 1,1 % gestiegen. Die Beförderungsleistung in Personenkilometern betrug 134 Mrd. km, ein Minus von 0,7 % im Vergleich zum Vorjahr.

Die Güterbeförderung in der deutschen Binnenschifffahrt ist in 2009 gegenüber dem Vorjahr um 16,8 % auf 204,5 Mio. Tonnen gesunken.

Der Güterverkehr innerhalb Deutschlands ist dabei um -9,5 % auf 50,1 Mio. Tonnen zurückgegangen, während der Versand ins Ausland um -14,9 % auf 4,2 Mio. Tonnen gesunken ist. Der Empfang aus dem Ausland ist mit 19,6 Mio. Tonnen um -22,2 % gefallen. Der Durchgangsverkehr ist mit 19,6 Mio. Tonnen um 14 % gesunken.

Die nominalen Detailhandelsumsätze im Februar 2010 sind in der Schweiz um 0,3 % gestiegen. Auch die realen Umsätze nahmen um 0,6 % im Vergleich zum Vorjahresmonat zu.

Der spanische Dienstleistungsindex notiert im März bei 51,3. Einen Monat zuvor hatte er noch bei 47,1 notiert.

Der italienische Dienstleistungsindex notiert im März bei 55,3. Einen Monat zuvor hatte er noch bei 50,8 notiert.

Der französische Dienstleistungsindex notiert im März bei 53,8. Im Vormonat hatte der Index noch bei 54,6 gestanden.

Der deutsche Dienstleistungsindex für März notiert bei 54,9. Erwartet wurde der Index bei 54,7 nach bereits 54,7 in der ersten Veröffentlichung. Im Vormonat hatte er noch bei 51,9 gestanden.

Der Dienstleistungsindex für die Eurozone notiert in der zweiten Veröffentlichung für März bei 54,1. Damit wurde die offizielle Vorabschätzung von 53,7 nach oben revidiert. Im Vormonat hatte der Index bezüglich der Dienstleistungen noch bei 51,9 gestanden.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der zweiten Veröffentlichung für März insgesamt bei 55,9. Im Vormonat hatte er bei 53,7 gelegen. Gerechnet wurde mit einem Stand von 55,5.

Der britische CIPS Dienstleistungsindex für März notiert bei 56,5. Im Monat zuvor hatte der Index über die Dienstleistungen noch bei 58,4 gestanden.

Das Bruttoinlandsprodukt ist in der EU im vierten Quartal 2009 unverändert geblieben. Im vorangegangenen Quartal hatte das Quartalswachstum bei 0,4 % gelegen. Im Jahresvergleich liegt das Wachstum bei -2,2 % nach -4,1 % im Quartal zuvor.

Unser Kommentar:

Was sich in einigen Ländern Europas schon vor einigen Monaten abgezeichnet hat, das wird jetzt auch in der EU immer deutlicher: Die Erholung verläuft sehr schleppend und beginnt wieder zu stagnieren. Vorreiter war Schweden: Dort war die Wirtschaft im vierten Quartal überraschend um 0,6 Prozent eingebrochen, während Analysten mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet hatte. Die Börsen feiern demnach derzeit einen Aufschwung, dessen Nachhaltigkeit sehr fraglich ist...

Die Erzeugerpreise der Industrie sind in der Euro-Zone im Februar zum Vormonat um 0,1 % gestiegen nach zuvor +0,7 %. Im Jahresvergleich sind die Preise der Erzeuger in der Industrie um -0,5 % gesunken nach zuvor -1,0 %.

Der Auftragseingang ist im Februar in Deutschland auf Monatssicht stagniert. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang um etwa -0,9 %. Im Vormonat war der Auftragseingang revidiert um 5,1 % gestiegen.

Die US-amerikanischen Verbraucherkredite haben sich im Februar um 11,5 Mrd. US-Dollar verringert. Erwartet wurde eine Spanne zwischen -1,4 bis +1,6 Mrd. US-Dollar. Zuvor war ein Anstieg um rund 10,6 Mrd. US-Dollar zu verzeichnen gewesen. Damit wurde der Vormonatswert von 5 Mrd. US-Dollar nach oben revidiert.

Unser Kommentar:

Die anhaltende Schwäche auf dem US-Arbeitsmarkt findet ihre Bestätigung im Verhalten der Verbraucher in den USA: Die Zeiten des Überflusses sind vorbei, jetzt wird wieder gespart, Konsum und Kredite werden zurück gefahren.

Übrigens trifft das auch in Deutschland zu, jedenfalls gibt es Indizien, die in diese Richtung weisen: Trotz der massiv gestiegenen Zulassungszahlen bei Neuwagen durch die Abwrackprämie sind im vergangenen Jahr 17,6 Prozent mehr Autos mit schweren Mängeln unterwegs gewesen als 2008. Dies ergab der am Freitag in Leipzig vorgestellte Mängelreport der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ).

Solche Entwicklungen werden derzeit ausgeblendet, das ist an der Börse aber keine Seltenheit. Mittelfristig dürften diese Themen wieder auf der Tagesordnung erscheinen. Womöglich im Sog der sich anbahnenden Staatspleiten in wichtigen Volkswirtschaften. Wohl dem, der seine Börsengewinne dann trockenen Tüchern hat.

Donnerstag:

Die japanische Zahlungsbilanz weist für Februar einen Überschuss in Höhe von 1.119 Billionen Yen aus.

Im saisonbereinigten Monatsvergleich ist der Wert des japanischen Auftragseingangs im Maschinenbau im Februar um -0,4 % gesunken nachdem er im Vormonat noch um -3,7 % gefallen war. Die Kernrate ohne volatile Orders ist im privaten Sektor binnen gleicher Frist um 1,1 % gestiegen, nach -10,8 % im Vormonat.

Die offizielle Vorausschätzung für das erste Quartal geht von einem Rückgang der Auftragseingänge in Höhe von -1,9 % aus, nachdem der Auftragseingang im vorangegangenen Quartal um 7,8 % nach oben gegangen war. Im privaten Sektor ohne die volatilen Orders liegt die Schätzung des ersten Quartals bei 7,3 % nach -0,5 % im Vorquartal.

Die Zahl der australischen Arbeitslosen ist im März zum Vormonat um -5.600 auf 611.000 gefallen. Aufs Jahr gesehen ein Rückgang um -1,8 %. Saisonbereinigt ergibt sich ein Rückgang um sogar -4,7 %.

Die Arbeitslosenquote in Australien bleibt dennoch unverändert bei 5,3 %, ein Jahr zuvor hatte sie noch bei 5,5 % gelegen.

Die Zahl der Beschäftigten stieg um 19.300 auf 10,992 Mio., verglichen mit dem Vorjahresmonat ein Plus von 2,0 %.

Die Arbeitslosenquote ist in der Schweiz im März auf 4,2 % gesunken von 4,4 % im Vormonat. Die Zahl der Arbeitslosen lag Ende des Monats bei 166.032 und damit um 6.967 niedriger als im Vormonat. Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der offenen Stellen um 2.170 auf 16.965.

Der britische Produktionsindex ist im Februar auf Jahressicht um -0,1 % gefallen.

Im Februar allein war die Produktion zum Vormonat um 1,0 % geklettert. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe kletterte in gleicher Zeit um 1,4 %.

Der Einzelhandelsumsatz ist in der Eurozone im Februar gegenüber dem Vormonat in der ersten offiziellen Schätzung um 0,6 % gefallen. Im Jahresvergleich ist der Umsatz des Einzelhandels in der Eurozone im Berichtsmonat um 1,1 % geklettert.

Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe ist in Deutschland im Februar zum Vormonat preis- und saisonbereinigt auf unverändertem Niveau (0,0 %). Im Vormonat war die Produktion um revidierte 0,1 % geklettert. Auf das Jahr gesehen kletterte die Produktion nach Bereinigung der Arbeitstage um 4,1 %.

Die Bank of England belässt die Zinsen bei 0,5 %.

Die Europäische Zentralbank belässt die Zinsen erwartungsgemäß unverändert bei 1,0 %.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 460.000 gestiegen. Erwartet wurden 435.000 bis 440.000 neue Anträge nach zuvor 442.000 (revidiert von 439.000).

Unser Kommentar:

Es bleibt dabei: Die Erholung in den USA steht weiterhin auf tönernen Füßen. Solange der US-amerikanische Arbeitsmarkt keine nachhaltige Trendwende zeigt, muss man damit rechnen, dass die Konjunktur dort wieder in die Rezession abdriftet.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 31 Bcf auf 1.669 Bcf gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 12 Bcf geklettert, im Vorjahr hatten sie bei 1.671 Bcf gelegen.

Freitag:

Die deutsche Handelsbilanz weist für Februar einen Überschuss in Höhe von 12,6 Mrd. Euro aus nach 8,0 Mrd. Euro im Vormonat und 8,9 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Aufgelaufen sind im aktuellen Jahr bereits 20,7 Mrd. Euro, verglichen mit 16 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum im Vorjahr.

Die Leistungsbilanz in Deutschland zeigt im Februar Saldo ein Plus in Höhe von 9,1 Mrd. Euro. Im Vormonat lag der Überschuss bei 4,4 Mrd. Euro, im Vorjahr bei 7,1 Mrd Euro. In den ersten 2 Monaten 2010 lag der Überschuss bei 13,5 Mrd. Euro, im Vorjahr zur gleichen Zeit betrug das Plus 10,3 Mrd. Euro.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Gesamtumsatz im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland im Februar unverändert geblieben. Im Vormonat hatte das Plus 1,2 % betragen (revidiert von 1,0 %). Der Inlandsumsatz ist im Februar-Jahresvergleich um -0,3 % gefallen, der Umsatz mit dem Ausland um 0,3 % gestiegen.

Im Saison- und arbeitstäglich bereinigten Vergleich zum Vormonat legte der Umsatz-Volumenindex im Februar um 8,6 % zu nach 4,8 % im Vormonat. Im Inlandsgeschäft stieg der Index dabei um 4,8 %, im Auslandsgeschäft kletterte er um 13,1 %.

Nach einem spürbaren Rückgang im Januar hat der deutsche Export im Februar wieder deutlich angezogen: Deutschland führte im Februar laut dem Statistischen Bundesamt Waren im Wert von 70,0 Milliarden Euro in andere Staaten aus und damit 5,1 Prozent als noch im Monat zuvor. Gleichzeitig wurden Güter im Wert von rund 57,3 Milliarden Euro aus anderen Ländern nach Deutschland eingeführt. Der Überschuss aus dem Außenhandel habe sich damit auf rund 12,6 Milliarden Euro belaufen. Mit 43,1 Milliarden Euro sei der überwiegende Teil der deutschen Exporte in Staaten der EU gegangen. Güter für 26,9 Milliarden Euro wurden demnach in Länder außerhalb der Wirtschaftsgemeinschaft exportiert.

Unser Kommentar:

Was als tolle Verbesserung bei den deutschen Exporten gefeiert wird, das ist in Wahrheit vor allem auf Basiseffekte zurück zu führen: Nach einem derart beispiellosen Einbruch war es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Zahlen zum Export auch einmal erholen würden.

Tatsächlich haben die deutschen Exporte im Februar lediglich den massiven Januar-Einbruch in Höhe von minus 6,5 Prozent einigermaßen ausgebügelt. Unterm Strich liegen die Werte aber immer noch um mehr als 16 Prozent unter dem Stand vom Februar 2008. Auch der schwache Euro war maßgeblich am Anstieg der Exporte beteiligt.

Die Baupreisindices für Wohngebäude in Deutschland sind im Februar 2010 gegenüber dem Vorjahr um 0,2 % gestiegen, für Bürogebäude um 0,3 % geklettert und für gewerbliche Betriebsgebäude um -0,2 % gesunken. Der Index für den Straßenbau legte um 0,3 % zu, während der Index für die Instandhaltung binnen gleicher Frist um 1,1 % kletterte.

Die Zahl der deutschen Gästeübernachtungen ist im Februar gegenüber dem Vorjahr um 2 % auf rund 21,1 Mio. geklettert. Von der Gesamtzahl der 21,1 Millionen Übernachtungen entfielen 17,4 Millionen auf inländische Gäste (+ 2%) und 3,7 Millionen auf Gäste aus dem Ausland (+ 6%).

Die französische Industrieproduktion im Februar gegenüber dem Vormonat um 0,4 % geklettert, nach zuvor 0,6 %.

Input-seitig sind die britischen Erzeugerpreise im saisonbereinigten Monatsvergleich im März um 3,6 % gestiegen. Zuvor waren sie noch um 0,6 % geklettert. Im Jahresvergleich sind die Preise der Erzeuger um 10,1 % gestiegen nach +7,5 % im Vormonat.

Output-seitig sind die Erzeugerpreise im Monatsvergleich um 0,9 % gestiegen, nach zuvor +0,3 %. Auf das Jahr gesehen kletterten Sie um 5,0 % nach +4,2 % im Vormonat.

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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